Ein offener Brief

Folgenden Brief schrieb die Mitarbeiterin eines großen deutschen Medienhauses an ihren Vorgesetzten. Sie drückt darin ihren Zweifel angesichts des behaupteten Risikos sowie der Verhältnismäßigkeiten aus sowie ihre Bedenken, was die Wirkung des Denunziantentums und der Einengung des Meinungsspektrums – auch und gerade in den Medien – auf die gesellschaftliche Mentalität und die Bedeutung von Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie hat.

Ich veröffentliche den Brief mit Zustimmung der Verfasserin hier anonym.


Lieber Herr …,

mit meinem Schreiben wollte ich zum Ausdruck bringen, dass diese Zeit von Unsicherheit und Ängsten geprägt ist. Neben Menschen die Angst vor Krankheit haben, gibt es auch noch jene, die sich eher um die Demokratie und das Grundgesetz sorgen. Diese beiden „Lager“ scheinen sich immer mehr zu spalten, denn während jene die aus Angst vor Corona die staatlichen Maßnahmen befürworten, tendieren diejenigen die sich um die Demokratie sorgen, mehr zur Eigenverantwortung in Gesundheitsfragen. Angst ist ja bekanntlich kein guter Ratgeber, um freier und mit weniger Ängsten auf die Zeitphänomene blicken zu können, bedarf es einer weitestgehend polaritätsfreien Betrachtungsweise, und da kommen nun die Medien ins Spiel.
Zu meinem Demokratieverständnis gehört es, dass Medien sachlich informieren und somit zur Meinungsbildung und öffentlichen Debatte beitragen. In der Corona-Frage scheint der Meinungskorridor allerdings zunehmend enger zu werden, und gipfelt in einer gezielten Verunglimpfung (Covidioten) die auch vor Intellektuellen, Ärzten, Rechtswissenschaftlern und Journalisten keinen Halt macht, nur weil sie sich ´erdreisten` dem politischen Konformismus entgegenzutreten. Die alarmistische Instrumentalisierung eines Themas gemäß der Methode Greta „I want you to panic“ scheint zu einem probaten politischen Mittel geworden zu sein. Mittlerweile bezweifeln aber zahlreiche Ärzte, nicht zuletzt aufgrund eigener praktischer Erfahrung, die getroffenen gesundheitsvorsorglichen Maßnahmen, und geben zu bedenken, dass die Angst in kontrafaktischer Weise geschürt wird. Daher ist seit geraumer Zeit eine Art Subkultur an Rechtswissenschaftlern und Ärzten entstanden, die sich zu außerparlamentarischen Untersuchungsausschüssen formiert haben. Gerade in dieser Krisenzeit, die mit nicht unerheblichen Einschränkungen der freiheitlichen Grundrechte einhergeht, bedarf es besonders jener Menschen, die der reduktionistischen Betrachtungsweise entgegentreten. In diesen freien Debattenräumen werden dann wichtige Fragen diskutiert die immens zur Aufklärung beitragen könnten und der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden sollten.
Durch die Beschäftigung mit dem Corona Untersuchungsausschuss stellen sich mir beispielsweise folgende Fragen:
Wieso genießt Herr Professor Drosten dieses große, um nicht zu sagen uneingeschränkte Vertrauen, obwohl er damals 2009/10 bei der so genannten Schweinegrippe, die sich als vergleichbar mit einer normalen Grippewelle erwiesen hat, vor allem als Türöffner für die Pharmaindustrie in Erscheinung trat? Zitat Herr Drosten zum H1N1 Virus : „Bei der Erkrankung handelt es sich um eine schwerwiegende allgemeine Virusinfekton, die erheblich stärkere Nebenwirkungen zeigt als sich irgendjemand vom schlimmsten Impfstoff vorstellen kann.“ (Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang die Arte Dokumentation Profiteure der Angst.)
Wie kann es sein, dass weiterhin fragwürdige PCR Tests eingesetzt werden, die laut Expertenmeinung (z.B. Frau Professor Kämmerer, spezialisiert in Virologie, Immunologie und Zellbiologie), lediglich eine Sequenz von bestimmten Molekülen nachweisen könnten und nicht ob das Virus überhaupt in voller Länge vorhanden ist.
Warum wird bei positiv getesteten von Infizierten gesprochen, obwohl eine Infektion im eigentlichen Sinn nur dann vorliegt wenn sich eine körperliche Reaktion zeigt? Warum diese sprachliche Ungenauigkeit, ja sogar Irreführung die nur die Angst weiter triggert?
Aus welchem Grund wird nach wie vor die Anzahl der Tests nicht ins Verhältnis gesetzt und es wird einseitig darüber berichtet, dass die Infektionszahlen steigen ohne zu erwähnen dass mehr getestet wird?
Wieso wird eine neuartige mRNA-Impfung, die die genetischen Prozesse verändert und mit einer Impfung im klassischen Sinn nichts gemein hat, als Heilsbringer angepriesen, wobei die Nebenwirkungen bei einer so kurzen Entwicklungsdauer überhaupt nicht absehbar sind?
Von der Prämisse ausgehend, dass wir es mit einem gefährlichen, weltweit grassierenden Virus zu tun haben, weshalb ja auch Abstände einzuhalten und Masken zu tragen sind, scheint es zumindest fragwürdig, dass diese Vorgaben bei manchen Demonstrationen überhaupt keine Rolle zu spielen scheinen (deswegen die zugegebenermaßen meinerseits sarkastische Formulierung eines „wählerischen“ Virus was dazu diente widersprüchliche Parallelen zwischen dem einen und dem anderen Narrativ aufzuzeigen, und nicht dazu die Motive der Demonstranten in Frage zu stellen).
Wie lässt es sich erklären, dass fast alles in der EU genormt sein muss, aber ausgerechnet bei einer Pandemie gibt es keine normierten, medizinisch geprüften Masken?
Ist es vielleicht möglich, dass die Corona Krise dazu dient eine andere Krise, nämlich jene der Finanzindustrie, zu verschleiern? Könnte Corona und der Lockdown als eine Art Sündenbock für den sich bereits zuvor anbahnenden Crash am Finanzmarkt verstanden werden, da die Negativeffekte der Nullzinspolitik in Form einer Rezession drohten offenbar zu werden? Durch den Lockdown könnten sich dann die üblichen Player wieder mittels neu geschaffene Abhängigkeiten ins Spiel bringen?
usw….(die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit)
Abgesehen von diesen spezifischen Fragen ergeben sich für mich daraus aber auch grundsätzliche Fragen in Bezug auf die aktuelle Entwicklung. Jede staatliche Einschränkung der Freiheitsgrundrechte bedarf einer verfassungsrechtlich tragfähigen Begründung, kann der Staat diese nicht mehr leisten ist die Beschränkung verfassungswidrig. Würde verantwortungsvolle Politik nicht eine kontinuierliche Evaluation der Lage bedeuten, ob überhaupt noch von einer „epidemiologischen Lage nationaler Tragweite“ gesprochen werden kann? Eine Pandemie die zu Kurzarbeit in den Kliniken führt ist zumindest erklärungsbedürftig. Nun könnte man sagen, Deutschland ist so glimpflich davon gekommen weil wir so verantwortungsvolle Politiker haben, es könnte aber genauso sein, dass es sich dabei um einen so genannten Zielscheibenfehler handelt, zumal der Lockdown zu einem Zeitpunkt kam als die so genannten Infektionszahlen bereits rückläufig waren.
Was passiert wenn ein Großteil der Menschen an der Integrität der Volksvertreter zweifelt, weil sich die Krise hin zur peinlich medialen Selbstinszenierung einiger Landesväter entwickelt? Die Würde des Menschen ist unantastbar, soviel zur Theorie. Menschliche Würde hängt allerdings auch sehr stark mit Freiheit und Selbstbestimmung zusammen. Wie ist es mit der Menschenwürde vereinbar, dass man alte Menschen oder im Sterben liegende alleine lässt, und ihnen das wichtigste, nämlich menschliche Nähe zu den Angehörigen entzieht? Wie lässt es sich mit der grundgesetzlich verankerten Menschenwürde vereinbaren, dass man erwachsene Menschen wie unmündige Kleinkinder behandelt und damit Gängelung und Denunziantentum Tür und Tor öffnet?
Meiner Meinung nach ist man kein Verschwörungstheoretiker wenn man nicht an den politischen Weihnachtsmann glaubt. Und ich finde man hat auch einen Anspruch darauf, dass man gewisse Ungereimtheiten die mit den Maßnahmen einhergehen, und denen man sich ungefragt unterzuordnen hat, erklärt bekommt.
Vor diesem Hintergrund stelle ich mir ehrlich gesagt nicht die Frage, weshalb die Menschen demonstrieren, ja es stimmt, sie werden hier nicht ins Gefängnis geworfen. Was wir allerdings erleben ist eine Entdemokratisierung, andere Meinungen werden, ohne sie vorher anzuhören und auf ihre Plausibilität zu prüfen, sofort in die Fraktion der Verschwörungstheorien und Menschengefährdung gestellt (z.B. der Begriff Coronaleugner, beachtenswert dabei das wording, die semantische Nähe auch zu Klimaleugner oder sogar Holocaustleugner kommt sicher nicht von ungefähr). Es geht sogar soweit, dass Menschen aufgrund einer anderen Ansicht zum Thema ihren Arbeitsplatz verloren haben, und sehr viele sich nicht trauen etwas zu sagen weil sie Angst haben. Das ist keine gute Entwicklung, wie ich finde.

Mit freundlichen Grüßen

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