„In der Krise blenden wir alle Bereiche aus, die das Menschsein ausmachen. Die aktuell am meisten benachteiligten Generationen sind die Alten und die Kinder. Ältere Menschen erinnern an den Tod, die Jungen an das pure Leben. Vor beidem scheinen wir Angst zu haben“, sagt der Lehrer und Diplompädagoge Gerald Ehegartner. Seit nun über einem Jahr ist man Virenträger, Teil einer epidemiologischen Kurve, eine Fallzahl, ein Patient vielleicht, eine Labormaus, aber irgendwie ist man kein Mensch mehr. Wirtschaftliche, pädagogische, kulturelle oder soziologische Aspekte werden außen vorgelassen, nach wie vor besteht ein monokausaler Tunnelblick auf die Krise als virologisches Problem, dessen Lösung in der Impfung liegt. Gerald Ehegartner ist entsetzt über den Umgang mit den Kindern in der Pandemie – eine Transformation von Hoffnungsträgern zu Virenträgern. Im Interview mit mir spricht er über die Rückkehr zur Angstpädagogik, technokratische Entwicklungen, ein ganzes Land als Schulklasse, den Hygienismus als neue Religion und Lücken und Freiräume im (Schul-)System. Was wir jetzt brauchen, so Ehegartner, ist ganz bestimmt kein Transhumanismus, sondern Lebendigkeit, Würde und die Wiederentdeckung des Menschseins.
Dipl. Päd. Gerald Ehegartner ist ausgebildet in Theater-, Natur- und Wildnispädagogik und derzeit als Mittelschullehrer tätig. Er ist Mitbegründer des ersten „Naturpädagogik-Wahlpflichtfaches“ Österreichs – „Abenteuer Natur“ und Teil der Initiative „Lernwelt“ unter der Leitung von Prof. Dr. Gerald Hüther.
Gerald Ehegartners Bücher: Kopfsprung ins Herz. Als Old Man Coyote das Schulsystem sprengte https://www.buchhandlung-lorenzen.de/…
Feuer ins Herz. Wie ich lernte, mit der Angst zu tanzen https://www.buchhandlung-lorenzen.de/…
So sieht also ein ‚Pädagoge‘ aus, der über Lauterbach lamentiert und zugleich die Maßnahmen, die Lauterbach fordert, in der Schule gegen seine Schülerinnen und Schüler 1:1 weitergibt, in seinen Worten „nach unten richtet“.
Die zehn Minuten Testen „kann man ja als Lehrer so gestalten, dass es lustig ist“.
Er macht Maskenpausen.
Er lüftet.
„Die machen, wenn sie einem Lehrer vertrauen, natürlich mit.“
Wie nennt man diese Art der Pädagogik? Kaa-Pädagogik nach Disney? Oder
Banale Pädagogik nach Ahrendt? Gruselpädagogik?
Die volle Angst „machn mer ned“. Das, die Angstpädagogik, machen andere Kollegen.
Herr Ehegartner, ich wünsche mir mutige, Mut machende Lehrer, so wie Sie sich eine mutige Presse wünschen. Wenn Ihre Schülerinnen und Schüler Ihnen vertrauen, dann betrügen Sie dieses Vertrauen gerade. Jeden Tag. Bei jeder Schülerin, bei jedem Schüler.
Was richtet DAS mit Ihren Schülern an?
Auch Lehrer, Lehrerinnen müssen dienen. Nicht dem Dienstherrn.
Ihren Schülern müssen sie dienen.
Vertrauen Sie Ihren Schülern?
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