Eben noch eine Verschwörungstheorie, jetzt wissenschaftlich belegt: Der PCR-Test eignet sich nicht als alleinige Grundlage, um Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung zu beschließen und zu begründen. Das haben Forscher von der Universität Duisburg Essen und der Universität Münster berichtet, nachdem sie rund 190.000 PCR-Tests von mehr als 160.000 Menschen ausgewertet hatten. Mehr als die Hälfte derjenigen mit positiven Testergebnissen sind ihren Ergebnissen zufolge sehr wahrscheinlich gar nicht infektiös, schreiben sie im Journal of Infection. „Ein positiver RT-PCR-Test allein ist nach unser Studie kein hinreichender Beweis dafür, dass Getestete das Coronavirus auch auf Mitmenschen übertragen können“, sagt Erstautor Andreas Stang vom Universitätsklinikum Essen.
Der mediale Widerhall der Studienergebnisse hält sich noch in Grenzen. Und doch berichteten einige Zeitungen wie die Bild, der Focus, oder RTL über die Untauglichkeit von PCR-Tests für politische Maßnahmen. „Seit Mai 2020 trage ich genau das in meinen Schriftsätzen vor“, äußert sich auch Rechtsanwalt Ralf Ludwig zu der Thematik. „Denn diese Erkenntnis ist nicht neu. Die Aussagekraft von PCR-Tests ist weitgehend unbrauchbar. Bettenkapazitäten werden den Geldflüssen angepasst.“ Von etwa 89.000 Corona-Toten seien rund 25.000 auf einer Intensivstation verstorben. Das bedeute, mehr als 60.000 Menschen sind in Deutschland entweder ohne ordentliche medizinische Behandlung „an“ Corona gestorben oder Menschen, die aus anderen Gründen gestorben sind, hatten zudem einen positiven Test und waren damit „abrechenbar“, wie er sagt.
Die RT-PCR-Test-Technik gilt als Goldstandard, wenn es um den Nachweis einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 geht – und das obwohl hinreichend bekannt ist, dass die Technik sich nicht als alleiniges Diagnosemittel eignet, sondern lediglich zur Ergänzung einer Diagnose. Die Ergebnisse von Corona-Tests mittels RT-PCR-Technik werden dennoch verwendet, um die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern zu ermitteln. Diese sogenannte Inzidenz ist wiederum ein zentraler Wert, um Anti-Corona-Maßnahmen zu begründen, zum Beispiel Kontaktbeschränkungen oder Ausgangssperren. Dieses Vorgehen stellen die Forschungsteams aus Essen und Münster jedoch aufgrund ihrer Datenauswertung massiv infrage.
„Eine Lüge nach der anderen bricht in sich zusammen“, so Ludwig. Seiner Ansicht nach haben Rechtssprechende schwere Schuld auf sich geladen. „Jeder Politiker, Schulleiter, Lehrer, Polizist, Arbeitgeber, Richter, Arzt, Staatsanwalt und Denunziant wird sich dafür verantworten müssen. Wir werden verhindern, dass es ein Vergessen gibt.“ Er fordert, dass in Zukunft wesentliche Entscheidungen von allen zusammen getroffen werden müssten: „Es wird höchste Zeit für direkte Demokratie. Lasst uns jetzt unsere Kräfte bündeln und uns gemeinsam dafür Einsetzen, dass nicht mehr einige wenige über unser Schicksal bestimmen.“
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