Der Fluch der guten Tat – Wie geht’s weiter?

Ein Gastbeitrag von Peter Urbansky

Wie geht ́s weiter – nach „Corona“? Schwere Frage? Richtige Frage?

Erstmal wird es kein „nach Corona“ geben. Die Urheber dieses gewaltigen, perfiden Milgram-Experiments konnten unmöglich mit so einem durchschlagendem Erfolg rechnen (oder doch?). Die Damen und Herren in den Chefetagen jubeln über Milliardengewinne und die Architekten:innen eines schönen, neuen, grünen Faschismus müssen zum Teil selber staunen (und herzlich lachen) über so viele servile, willige Vollstrecker und so wenig Selbstachtung.

Die Corona-Serie wird also laufen, solange die Quoten stimmen. Und die sind immer noch ungeheuerlich. Im Wortsinn „ungeheuerlich“.

Der mündige Bürger wird demnächst von der Stallhaltung in die Bodenhaltung entlassen (Freilandhaltung nie wieder …) und wird das als die gnädige Rückerstattung seines Lebens empfinden. Damit wären wir wieder beim Rechtsstatus des Sklaven der Antike, der ja auch hoffen durfte, einst als „Freigelassener“ sein Leben zu beschließen. Immerhin, frei atmen durften die Sklaven…

Wer immer auch denen da unten jetzt das Atmen, Essen gehen und das analoge Einkaufen wieder (vorläufig) gestattet, wird als Befreier gefeiert werden (siehe das Wahlergebnis von Sachsen-Anhalt). Es hat etwas von einer Art staatsrechtlichem Stockholm–Syndrom. Es soll ja Eltern geben, die die Überreste ihrer Kinder voller Dankbarkeit von Entführen zurück empfangen und das Lösegeld noch verdoppeln. In Zeiten, da Eltern treudumm Gesundheit und Leben ihrer Kinder per „Impfung“ riskieren, haben atavistische Aufgeregtheiten ohnehin keine Bedeutung mehr.

Es sind Zeiten, in denen alles wieder gut sein wird. Die „geimpfte“ Masse wird verächtlich auf Querdenker, Stänkerer, Verschwörer und „Ungeimpfte“ deuten und ein beispielloser Spießrutenlauf erwartet alle, die auf der schmutzigen Seite der Infizierten mitgemacht haben: „Diese Narren. Wozu das alles? Untersuchungsausschüsse, Klagen, Demos, Masken- und Impfverweigerung, Mißbrauch der sozialen Netzwerke?“

Wer hat nun Recht behalten? Warum dürfen wir denn jetzt (vorläufig) wieder ein Bier mit vier (!) Personen an nur einem (!) Tisch trinken? Ohne Mundschutz (während des Trinkens)! Warum dürfen wir wieder Brötchen oder Socken kaufen, ohne ständige Tests und Impfausweise oder Tests trotz Impfausweisen ohne den geringsten Datenschutz? Warum wird es irgendwann einmal vielleicht wieder ein normales kulturelles Leben geben – Schule (old school…), Museen, Konzerte, Fußball? Und warum denn wohl haben einige Alte und Kinder die schrecklichste Seuche seit der Pest überhaupt überlebt?

Doch nur, weil wir (die Helden) durchgehalten haben. Weil wir sofort den Maulkorb umgeknotet haben, weil wir Zuhause geblieben sind, weil wir den verschwurbelten Nachbarn (wahrscheinlich ein antisemitischer CO2–Nazi) sofort angezeigt haben, weil wir den Verlust von Grundrechten und Arbeitsplätzen heldenhaft hingenommen haben, weil wir sogar bereit sind unsere ganze Gesellschaftsordnung und unsere einsam sterbende Oma zu opfern, für das wirklich Wichtige, Große: Eine globale, antiseptische, Solidargemeinschaft, die sich nach Jahrtausenden des Irrens und Umherirrens endlich befreit. Von Verantwortung, von Eigentum, Eigeninitiative, von Gewinnstreben und von jeglicher Absonderung schädlicher Kohlenstoffgase, Viren oder Meinungsäußerungen.

Haben wir nicht über ein Jahr hindurch die Störer, Nörgler und Querköpfe mit durchgeschleppt? Ohne uns (die Helden) wären sie alle längst schwerkrank, langzeitgeschädigt oder tot. Die sollten uns (den Helden) dankbar sein! Was nutzt schon ein „Grundgesetz“, wenn der virale Tod durch die Straßen streicht und die CO2–Werte stiegen? Schon Bismarck hat gesagt: Was nutzt die beste Sozialpolitik, wenn die Kosaken kommen? Unter unserem Schutz und Schirm haben diese „gefährlichen Wirrköpfe“ (Zitat Rainald Becker) ihre seltsamen Vorstellungen von Demokratie und Freiheit ausleben dürfen, während wir (die Helden) unermüdlich hinter deren versifften Türklinken hergewischt haben.

Was wollen diese Covidioten denn noch? Und wie werden wir diese Zecken endlich los?

Diese Fragen werden unsere nähere Zukunft beherrschen. Wer wird sie lautstark und offiziell stellen?
Rainald Becker, der viel besser in den Propagandaapparat des Kriegsjahres 1944 gepaßt hätte? Vermutlich.

Wird Udo Lindenberg eine Hymne des Hasses auf die (Zitat) „hirntoten Risikopiloten“ (so Typen wie Bhakdi und Konsorten…) komponieren? Refrain: „Wir brauchen die kollektive Mega-Power, also Maske auf und mit panischer Konsequenz da durch!“ (kein Scherz von mir – Zitat Udo Lindenberg).

Ganz sicher. Das Werk liegt wahrscheinlich bereits in einer ZDF–Schublade. Vielleicht noch eine kleine Ode des Dankes an Dr. Mengele, für dessen richtungsweisende Arbeit zur Bekämpfung von Malaria und Fleckfieber? Mittlerweile ist alles möglich.

Die Biergärten und Restaurants werden wieder voll sein, die Strände und Einkaufsstraßen auch und diese ganze renitente Schwurbelszene, die sich an so alten Zöpfen wie Wissenschaft, Menschenrecht, Verfassung oder Kindeswohl festklammert, wird wie ein Idiot dastehen und den Fluch der guten Tat fühlen.

Selbst die „Aktivisten“ werden langsam abfallen und nicht länger dem wöchentlichen Corona- Ausschuss zuhören. Wie viele werden dann noch den neuesten Stand der anhängigen Klagen verfolgen? Wer fragt dann noch nach den vernichteten Existenzen, den zerstörten Beziehungen, der Entrechtung und der vollkommenen Überwachung, wenn der Flug nach Mallorca wieder pünktlich geht?

In der schönen neuen Welt brauchen wir (fast) keinen Knast mehr. Der ist weltweit und digital und der Homo Digitalis trägt die Ketten als Smartphone nicht nur freiwillig, er zahlt auch noch dafür. Womöglich gehen auch gar keine Flüge mehr irgendwohin. Was soll ́s? Wer nichts mehr hat oder darf, kann ja der schrecklichen Geissen-Familie bei Völlerei und Verschwendung zusehen. Wann hat es das jemals gegeben? Das muß der Fortschritt sein.

Für die wenigen Querköpfe, die Gefahr laufen doch noch hinter richtigen Gittern zu landen, bleibt nichts, was in dieser Welt noch etwas wert ist. Sie werden dort landen, weil sie weiterhin bockig von ihren „Grundrechten“ Gebrauch machen oder vielleicht einfach bloß „Frauen“ und „Männer“ sein wollten. Oder weil die „beste Freundin“ sie für dreißig Silberlinge verhökert hat.

Sie werden in einer zugigen Zelle auf die Impfung, den Lagerarzt, die Genderbeauftragte oder den Henker warten und sind verurteilt ganztägig ZDF zu schauen. Sie heißen alle Thomas Morus, Sophie Scholl, Graf Stauffenberg oder Winston Smith und der letzte Schatz, den sie hüten, ist das bißchen Selbstachtung, das sie dorthin gebracht hat.

Und doch ist jeder Morgen, den sie noch erleben, ein wirklich guter Morgen. Denn keiner von denen fühlt den Fluch der guten Tat. Alles war richtig! Sie wissen es nicht mal, aber sie werden Romanfiguren sein. Und wenn sie nach dem Wecken in den Spiegel über dem schmutzigen Spülstein blicken sehen sie sich selbst – und müssen nicht kotzen.

Peter Urbansky (Dozent, Autor). Lauenbrunn Verlag Bielefeld. Facebook: Ibiza Stadthimmel
Telegram: https://t.me/ibizastadthimmel

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