Bei zu viel Nähe piept es los: Sogenannte Corona-Warn-Armbänder sollen für gebührenden Abstand sorgen. So fängt das Gerät bei Nichteinhaltung des Mindestabstands erst an zu leuchten, dann piept es laut. Auch eine Gesamtschule in Bad Lippspringe hat sich kürzlich dazu entschieden, diese Armbänder zu testen – um Schüler auf Abstand zu halten. Darüber berichtet die „Neue Westfälische“.
Der Inzidenzwert lässt es momentan wieder zu, dass Schülerinnen und Schüler die Schule besuchen, zumindest unter den Bedingungen: Testen, Maske und Abstand. Dass Kindern und Jugendlichen der Umgang mit den Hygieneregeln besonders schwerfällt, dürfte kein Geheimnis sein. Um Abhilfe zu schaffen, startete die Schule ein Pilotprojekt, bei dem die neuen elektronischen Armbänder zum Einsatz kamen. So erhielt jeder Schüler einer zwölften Klasse ein persönliches Armband.
Das System laufe anonymisiert, sagte Oberstufenleiter Markus Apel gegenüber der Neuen Westfälischen. Vor Schulbeginn loggen sich die Schüler mit ihrer ID-Karte an einem Laptop ein und suchen sich danach einen Sensor aus, beziehungsweise einen sogenannten Safetag, welcher in ihr persönliches Armband eingesetzt wird. Das Armband überwacht nicht nur den genauen Abstand zwischen den Schülern, es verfolgt auch die Kontakte, die die Schüler untereinander hatten. Sollte es also zu einem positiv getestetem Schüler kommen, können unmittelbare Kontaktpersonen überprüft und benachrichtigt werden.
Zu Problemen kam es trotzdem. So staute sich nicht nur die Schlange beim Ein- und Ausloggen am Laptop. In den Räumen gab es zudem oft auch gar nicht die Möglichkeit, die geforderten 1,5 Meter Abstand einzuhalten.1
Ähnlichkeiten zu anderen Schulen
Die Bad Lippspringer Schule ist nicht allein mit der Idee, via Armband auf Abstand zu gehen. So berichtet die Gesamtschule in Solms von ihrer Aktion „Sparing is Caring“, die sie mithilfe der beiden Coaches Oliver Bock und Christoph Seipp gestartet hat, unter dem Motto „Mit Abstand das Beste für uns alle“. Dort bekamen alle Schülerinnen und Schüler ein Armband mit dem Hashtag #SparingIsCaring, welches sie daran erinnern soll, den Mindestabstand zu ihren Mitschülern einzuhalten – allerdings ohne elektronische Unterstützung.
Der Stufenleiter 5/6, Stefan Kern, der die Armbänder entgegennahm, war von der Aktion begeistert: „Gut, dass die Kinder mit dem Armbändchen ein Signal haben, den aktuell notwendigen Abstand einzuhalten.“ „To spare someone“ bedeute ja auch, jemanden zu „verschonen“. „Den Schülerinnen und Schülern wird damit klar“, so Kern, „dass sie nicht nur sich, sondern auch ihre Familien schützen und Risikogruppen verschonen können!“2
1 https://www.nordbayern.de/panorama/ohne-abstand-piept-es-armbander-an-schulen-getestet-1.11161852
Erzieherisch Sinn ergibt das doch erst, wenn nach dem 3. Piepen oder so ein erster leichter Stromstoß auf die Mißachtung des Sicherheitsabstands hinweist…
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