Freiheitsgewinn oder Datenmissbrauch? – der Digitale Impfpass via App CovPass

Viele Menschen sind zum ihrer persönlichen Daten von WhatsApp zu Signal oder zu Telegram gewechselt.

Vielleicht sind auch Sie gewechselt?

Wie verhält es sich nun mit dem digitalen Impfpass und der Corona App?
Mit stoischer Gelassenheit hat sich bereits ein Großteil der Bevölkerung den digitalen Impfpass heruntergeladen, schließlich dient die App der Suche nach Infektionssträngen.
Im Rahmen der Kontaktnachverfolgung soll der digitale Impfausweis zur Eindämmung der Pandemie genutzt werden.

Die Corona App könnte in Kürze unseren Alltag bestimmen. Der Eintritt in Restaurants, den ÖPNV, Supermärkte, Bars, Krankenhäuser ist dann nur noch mit dem Digitalen Impfpass möglich.
In einer nächsten Stufe könnten Arbeitgeber ihre Mitarbeiter/innen verpflichten, den Service zu aktivieren und den Code vor dem Betreten der Büroräume oder Werkshallen vorzuzeigen.

Die Option, sein Smartphone zu Hause zu lassen, um dem Tracking zu entgehen, bestünde dann nicht mehr – die App CovPass ist nun notwendig für das tägliche Leben.

Die Regierung erhöht damit auch den Druck auf die Ungeimpften, da ein Leben ohne den Digitalen Impfpass kaum noch noch möglich wäre.

Legitimiert wird die Nutzung der App durch das hohe Ziel, der Gesundheit.
Durch die Corona-Krise sind verschiedenste Technologien, die in die Privatsphäre von Menschen eingreifen, in vielen Ländern bereits alltäglich geworden – teils auch schon in der Europäischen Union.

Doch stellt sich die Frage, ob die eingeleitet Maßnahmen verhältnismäßig sind und ob eine Risikoabwägung (Schutz der personenbezogenen Daten) mitgedacht und breit diskutiert wurde.

Eines ist sicher. Wenn der Digitale Impfpass flächendeckend eingeführt ist, gibt es keinen Weg zurück.


Sind unsere schützenswerten persönlichen Daten – auf Dauer – sicher? Hier einige Fakten:

  • Die Corona-Warn-App kann in den App-Stores aller EU-Mitgliedsstaaten sowie in der Schweiz, der Türkei, Norwegen und Großbritannien. So kann man auf Reisen durch Europa eine einzige App nutzen.
  • Der Quellcode der App ist öffentlich.
  • Die Corona-Warn-App funktioniert in Europa auch über Landesgrenzen hinaus und kann auch im Ausland und von internationalen Kontaktnachverfolgungs-Apps Warnmeldungen empfangen.
  • Apple und Google stellen einen einheitlichen Standard für die verwendete Bluetooth-Abstandsmessung zur Verfügung.
  • Darüber hinaus wird durch eine Kooperation sichergestellt, dass Smartphones beider Betriebssysteme – also iOS für Apple und Android für Google – reibungslos miteinander kommunizieren können und die Anwendung batterieschonend im Hintergrund laufen kann. Durch ihre Marktdurchdringung von 99% ist ein standardisiertes Protokoll unumgänglich, eben auch für einen kompatiblen Einsatz in Europa.
  • Es liegt eine Sammlung von Schnittstellen und Hintergrunddiensten für Datenaustausch (personenbezogene Daten, IP Adresse, Gerätenummer des Handys, Telefonnummer, E-Mail Adresse und den Nutzungsdaten des Smartphones, also welche Apps genutzt werden), Geolokalisation, zum Einbinden von Google Maps und auch die Schnittstelle, über die die Corona Warn App Bluetooth anspricht. Und Bluetooth braucht die Corona Warn App, damit sie Kontakt-IDs mit anderen Smartphones, auf denen die App ebenfalls läuft, austauschen kann. Ohne die Google Play Services wäre die Corona Warn App auf einem Android Smartphone blind.
  • Es wird oft suggeriert, dass die Corona-App sämtliche Daten nur lokal auf dem Gerät speichert. Diese Aussage ist nicht korrekt.
  • Es sind immer nur winzige kleine Daten, die miterfasst werden oder nicht, die hier aus so einer App einen absoluten Alptraum machen können. Das sind wenige Zeilen Programmiercode.
  • Kalendereinträge, Anruflisten, Kontakte und SMS, ferner die Log-in-Daten von Social-Media-Accounts. Auch die Profilbilder aller Kontakte auf dem Smartphone könnten dann leicht kopiert werden.
  • Es besteht ein erhebliches Risiko, dass der Server zu viele Informationen über die sozialen Netzwerke der App-Nutzer erfährt, die er eigentlich nicht braucht.
  • Zentrale Systeme sind ein attraktives Angriffsziel, insbesondere wenn dort Informationen abgelegt werden, die sagen, wer, wann, mit wem, wie lange an welchem Ort seine Zeit verbracht hat.
  • Mit jeder Aktualisierung stimmen wir möglicherweise einer weiteren Verwendung unserer Daten durch Dritte zu.
  • Wenn die App verpflichtend ist, verläuft ohnehin alles nur noch obligatorisch. Ein Hinterfragen oder eine Ablehnung ist dann nicht mehr möglich.

Mit der Einwilligung in die App CovPass opfern wir möglicherweise unsere Grundrechte; wir wissen nicht, was wir dafür bekommen.
Was wir wissen, ist, dass der Digitale Impfpass via der App CovPass den Datenmissbrauch ins Unendliche erhöht.

3 Kommentare

  1. Diese Entwicklung war für mich seit mindestens 1 Jahr absehbar, ist aber absolut inakzeptabel!

    Nur: Wie stoppen wir, die noch bei Vernunft geblieben sind diesen undemokratischen, asozialen und kriminellen „Politik-Zug“, der die menschliche Gesellschaft definitiv in einen Abgrund zu lenken droht? Hier entwickelt sich etwas in die diametral entgegengesetzte Richtung, als es im Sinne einer wirklich menschlichen Entwicklung wäre.

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  2. Bei all den Überlegungen zur Datenschutzproblematik geht ein Problem verloren: Es existieren (nicht nur) in Deutschland noch etliche Menschen OHNE Smartphone. Ich selbst nutze keines, meine Familie auch nicht. Wie sollen wir unser Leben leben, wenn alles von so einem Gerät abhängt, welches wir ja bewusst meiden (Trackinggefahr, Suchtgefahr, schlechtes Vorbild für Kinder…)

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