Tyrannei der Ungeimpften? Hört doch auf zu lügen!

Sonntag Abend, Frank Montgomery bei Anne Will: „Wir erleben eine Tyrannei der Ungeimpften.“ Bitte was? Das ist entweder eine glatte Lüge oder, für den Fall, Montgomery liest die Wochenberichte des RKI nicht, von tadelnswerter Unwissenheit zeugend. Und dennoch werden Jugendliche und bald vermutlich auch noch jüngere Kinder immer stärker ins Visier der Impfkampagne genommen. Dabei zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Impfung eben insbesondere bei Jüngeren nicht so sicher ist wie gedacht, wie eine israelische Studie, die im renommierten “New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurde, zeigt.

Die Impfdebatte erreicht immer absurdere Höhepunkte. So äußerte sich der Vorsitzende des Weltärztebundes Frank Ulrich Montgomery bei Anne Will: „Wir erleben eine Tyrannei der Ungeimpften.“ Allgemein werden Ungeimpfte zunehmend verantwortlich gemacht für das Pandemiegeschehen. Da liest man etwa im Tagesspiegel die anklagenden Worte an jene, die die Impfung nicht wollen: „Warum nur gefährden sie ihr Leben und das Leben der anderen? Wieso nehmen sie hin, dass das Corona-Virus in ihren Reihen Opfer auf Opfer sucht und findet? Die vierte Welle ist die Welle der Ungeimpften.“ Und der Tagesspiegel ist nicht allein. Obwohl die Datenlage klar zeigt, dass Impfdurchbrüche keine Ausnahme sind, sondern an der Tagesordnung, wird gebetsmühlenartig behauptet, man befinde sich mittlerweile in einer Pandemie der Ungeimpften. Es wird behauptet, vor allem Ungeimpfte würden die Intensivstationen füllen, der Anteil läge bei 90 Prozent.

Dass das glatt gelogen ist, zeigen sogar die ganz offiziellen Wochenberichte des RKI. So sind in den Kalenderwochen 40 bis 43 unter den Über-60-Jähringen rund 60 Prozent der symptomatischen COVID-19-Fälle als wahrscheinliche Impfdurchbrüche verzeichnet. Bei den Hospitalisierten sind es in der Altersgruppe knapp 45 Prozent, auf besagten Intensivstationen knapp 35 Prozent und unter den Verstorbenen 43 Prozent. Die viel wichtigere Frage sollte da doch lauten: Wie kann es denn sein, dass die Inzidenz-Zahlen jetzt, wo laut RKI-Wochenbericht 72 bis 85 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft sind, explodieren und mehr als doppelt so hoch ausfallen wie im vergangenen Jahr zu dieser Zeit – ohne jeglichen Impfschutz? Wie kann das sein, wenn die Impfung doch schützt?

Nun, weil die Impfung eben ziemlich offensichtlich doch nicht ganz so toll funktioniert wie gedacht, sollen Geimpfte sich eben den nächsten Schuss holen, in Form einer Booster-Impfung. Klar, klingt doch logisch: Wenn was nicht funktioniert, braucht man eben mehr davon. Selbst der Heiland der Virologie, Christian Drosten, hat klar geäußert, es könne nicht Ziel sein, permanent und immer wieder zu boostern.

Bei Jüngeren ist der Anteil der Impfdurchbrüche laut RKI-Statistik zugegeben viel geringer – aber wirklich ernste Fälle kommen unter ihnen auch eindeutig seltener vor. Zum Vergleich: In den Kalenderwochen 40 bis 43 sind laut RKI-Wochenbericht in der Altersgruppe der 18- bis 59-Jährigen 425 Covid-19-Fälle auf Intensivstationen, 53 davon mit vermutetem Impfdurchbruch, also 12,5 Prozent. Bei den Älteren wird die Lüge von der Pandemie der Ungeimpften aber deutlich: 746 Fälle auf Intensivstationen, davon 257 wahrscheinliche Impfdurchbrüche, was einem Anteil von 34,5 Prozent entspricht. Außerdem sind in besagter Zeit 735 Patienten über 60 verstorben, davon 316 geimpft – also 43 Prozent. In der Altersgruppe 18 bis 59 Jahre waren es lediglich 46 Todesfälle, davon 6 mit wahrscheinlichem Impfdurchbruch. Bei noch Jüngeren gab es gar keine Todesfälle.

Kinder und Jugendliche im Visier der Impfkampagne

Und dennoch werden Jugendliche und bald vermutlich auch noch jüngere Kinder immer stärker ins Visier der Impfkampagne genommen. Jugendliche geraten unter Gruppendruck, weil mittlerweile ein beträchtlicher Teil in der Klasse geimpft ist und das als unglaublich solidarisch gilt. Für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter hat Pfizer einen Werbespot generiert, der den Kleinen suggeriert, die Impfung würde sie zu Superhelden machen. Weil sie anderen helfen. Und Eltern sind nach knapp zwei Jahren Panikmache so besorgt, dass sie ihre Kinder impfen lassen werden, reihenweise, ziemlich sicher. Sie sind kaum noch in der Lage, sich sachlich mit den Zahlen auseinanderzusetzen und zu erkennen, dass die Gefährlichkeit der Infektion für ihre Kinder äußerst gering ist.

Auf dem Rücken der Kinder und Jugendlichen wird in Sachen Impfung nun weiter ausgetragen, was bisher nicht so recht funktionieren wollte. Ja, die Impfung schützt – aber eben bei weitem nicht in den Ausmaß, wie man es gehofft und beworben hat. Sie puffert die Zahl schwerer oder gar tödlicher Verläufe durchaus ab, aber sie schützt eben bei weitem nicht so gut, wie propagiert wurde. Und da es bei Erwachsenen eben nicht so läuft, sind nun bald die Kinder dran. Weil die armen Kleinen können ja bisher gar nicht wirklich geschützt werden – geschützt werden vor einer Infektionskrankheit, die sie nur in absoluten Ausnahmefällen ernsthaft gefährdet. Also ist man jetzt schon nahezu euphorisch, dass sich seit einigen Monaten endlich auch Jugendliche ab 12 impfen lassen können und bald endlich, endlich dann auch noch Jüngere.

Kritikern des Pandemie-Managements wird gerne vorgeworfen, sie würden Corona verharmlosen und mögliche Impfnebenwirkungen dramatisieren. Das mag sogar sein, die Wahrheit liegt vermutlich wie so oft irgendwo in der Mitte. In Sachen Impfung der Jüngeren geschieht im offiziellen Narrativ aber eindeutig das Gegenteil: Während die Infektion für diese Altersgruppen dramatisiert wird, sogar Panik geschürt wird vor Long-Covid bei Kindern, werden die potenziellen Nebenwirkungen der Corona-Impfstoffe verharmlost.

Israelische Studie: Risiko auf Herzmuskelentzündungen vermutlich deutlicher höher als gedacht

Dabei zeichnet sich immer deutlicher ab, dass die Impfung eben insbesondere bei Jüngeren nicht so sicher ist wie gedacht. Erst kürzlich hat eine israelische Studie, die im renommierten “New England Journal of Medicine“ veröffentlicht wurde, gezeigt: Vor allem unter jungen Männern ist das Risiko von Herzmuskelentzündungen nach der Impfung vermutlich deutlich höher als bislang angenommen. So hatte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC geschätzt, dass bei 100.000 Geimpften im Alter zwischen 18 und 29 Jahren 1,2 Fälle von Myokarditis zu erwarten sind, die ohne die Impfung nicht aufgetreten wären. Die israelischen Daten für die Altersgruppe der 16- bis 29-Jährigen zeichnen ein anderes Bild. Ihnen zufolge sind es 2,13 Fälle pro Hunderttausend – zusammengenommen für beide Geschlechter. Da junge Männer aber extrem viel anfälliger für diese Nebenwirkung sind als junge Frauen, ist der folgende Wert an dieser Stelle von besonderem Interesse: Bei 100.000 jungen Männern im Alter zwischen 16 und 29 Jahren kommen die israelischen Forscher auf 10,69 Fälle von Myokarditis – also rund einer unter 10.000. Das sind etwa neunmal mehr als von der CDC angenommen.

Zwar verlaufen diese Herzmuskelentzündungen in den allermeisten Fällen mild bis moderat, dennoch ist das keine Nebenwirkung, die auf die leichte Schulter zu nehmen ist. Es wird gerne behauptet, auch die Covid-19-Infektion könne diese Herzprobleme auslösen. Das mag sein, aber das ist unter gesunden Kindern und Jugendlichen nicht die Regel. Und die müssen Coivd-19 zudem auch erstmal überhaupt bekommen. Die Impfung aber wird Gesunden verabreicht – die zu einem Großteil sehr wahrscheinlich nie Probleme mit dem Virus gehabt hätten.

Myokarditis ist zudem zwar die prominenteste, aber nicht die einzige Nebenwirkung, die mit den Covid-19-Impfstoffen einergehen könnte. Und selbst in Deutschland gab es schon einen Fall, in dem der Tod eines 12-Jährigen mit der Impfung in Verbindung gebracht wird. Daten vom Paul-Ehrlich-Institut (seit Impfzulassung vom 31.5.21 bis 30.9.2021) und vom RKI (Zeitraum 09.03.2020 bis 30.09.2021) legen nahe, dass bei Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren bei Verdachtsfallmeldungen nach der Impfung pro Tag 0,041 Tote zu verzeichnen sind – aber nur 0,021 Tote im Zusammenhang mit Covid-19. Die Frage, wie gerechtfertigt es nun ist, Jugendliche und sogar Kinder gegen diese Krankheit zu impfen, die ihnen kaum gefährlich wird, möge nun jeder für sich beantworten.

Und es sollte auch jedem für sich überlassen bleiben, ob er seine Kinder – oder sich selbst – impfen lassen möchte. Das kann man auch einfach so stehen lassen. Nicht stehen lassen kann man dagegen die Stimmungsmache gegen Ungeimpfte – die aktuellen Daten zufolge je nach Altersgruppe rund 28 bis 15 Prozent der Erwachsenen ausmachen. Und selbst von den 12- bis 17-Jährigen ist laut RKI-Wochenbericht bereits mehr als ein Drittel geimpft. Wie soll diese Minderheit eine geimpfte – und damit in gewissem Ausmaß geschützte – Mehrheit derart bedrohen, dass es vertretbar wäre, von einer „Tyrannei der Ungeimpften“ zu sprechen? Zumal Geimpfte im Krankheitsfall genauso ansteckend sein können wie Ungeimpfte. Und zu bedenken ist, wie Geimpfte und Ungeimpfte überhaupt in die Corona-Statistik eingehen. Da herrscht nämlich keinesfalls Gleichbehandlung.

Mit PCR-Test im Krankenhaus – tatsächlich symptomatisch oder zufällig positiv?

In die allgemeine Statistik zur Hospitalisierung geht ein, wer einen positiven PCR-Test hat, und zwar unabhängig von Impfstatus und Symptomatik. Das waren in den Kalenderwochen 40 bis 43 laut RKI rund 13.250 Fälle. In diese Statistik fließen also auch jene ein, die zum Beispiel wegen eines Unfalls ins Krankenhaus kommen, keinerlei Covid-19-Symptome aufweisen, aber sozusagen zufällig positiv getestet werden. Schätzungen zufolge könnten es 20 bis 30 Prozent sein, die in der offiziellen Statistik aufgeführt werden, aber gar nicht wegen Corona in stationärer Behandlung sind. (Selbige RKI-Statistik gibt sogar an, dass der Anteil aller positiv Getesteten, unabhängig von einer Hospitalisierung, die keine für Covid-19 bedeutsamen Symptome aufweisen, bei 10 bis 12 Prozent liegt – in den Kalenderwochen 40 bis 43, zwischenzeitlich lag dieser Anteil auch deutlich höher, zum Teil bei 25 Prozent und mehr.) In die Statistik der Impfdurchbrüche unter den Hospitalisierten geht dagegen nur ein, wer nicht nur einen positiven PCR-Test hat, sondern auch tatsächlich entsprechende Symptome aufweist und von dem Angaben zum Impfstatus vorliegen. Das waren in den Kalenderwochen 40 bis 43 laut RKI rund 8000 Fälle. Damit sind es also nur rund 60 Prozent aller hospitalisierten Fälle, die überhaupt in die Berechnungen zu möglichen Impfdurchbrüchen einbezogen werden. Die restlichen 40 Prozent bleiben unbeachtet, was die Beurteilung der Zahlen erschwert.

Wie dem auch sei: Selbst die offiziellen Zahlen untermauern keineswegs, dass wir uns mit der sogenannten vierten Welle in einer Pandemie der Ungeimpften befinden. Im Gegenteil: Sie belegen, dass die Impfung so oder so nicht der Weisheit letzter Schluss ist, sondern bestenfalls und vor allem für die Risikogruppen einen Puffer liefert. Und Angesichts dieser Tatsache und der Tatsache, dass die Impfung insbesondere für Jüngere risikobehafteter sein dürfte als gedacht, scheint es doch zunehmend fragwürdig, weiterhin so vehement auf Impfung zu drängen, die Ungeimpften haltlos zu beschuldigen und immer jüngere Kinder und deren Eltern dem enormen Impfdruck auszusetzen. Kinder sind keine Risikogruppe und waren es nie. Und das zunehmende Versagen der Impfung bei Erwachsenen auf ihrem Rücken auszutragen, hat mit Gesundheit nichts, aber auch gar nichts zu tun.

(Bildrechte: dpa)

9 Kommentare

  1. Es muss einfach begriffen werden, dass wir uns generell in keiner Pandemie befinden. Schon aus diesem Grunde müssen wir weder über Impfen, Zertifikate, Masken Lockdowns reden.

    Gefällt 2 Personen

  2. So langsam machen mich diese Entwicklungen komplett fassungslos. Es erstaunt mich immer mehr, wieviele Menschen diesem Virus verfallen sind. Ihr Geist wurde infiziert. Damit möchte ich keineswegs die Erkrankung verharmlosen, ich möchte damit nur zum Ausdruck bringen, dass Corona jeden Winkel des menschlichen Daseins eingenommen hat.

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  3. Kuerzlich habe ich gelernt dass in Oesterreich der Begriff des „Intensivbettes“ ein wenig weit gefasst ist. Da gibt es die „Hightech Klasse“ was die Betten darstellt die mit vollem Equipment ausgestattet sind. Das waehre somit Beatmungsmaschine, Gestell mit Infusionspumpen, Herz und Kreislaufmonitor und wer weis noch was alles zusammen mit dem entsprechenden Personal welches damit auch umgehen kann.
    Und dann gibt es die „Lowtech Klasse“ die aber ebenfalls als Intensivbett zaehlt. Das ist dann jedoch nur ein normales Krankenbett mit moeglicherweise nur einem Monitor zur O2-Saettigungsueberwachung und einem Sauerstoffschlauch vor der Nase des Patienten. Das Personal ist dann auch nicht notwendigerweise so speziell ausgebildet. Wie ist das in Deutschland?

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