Selbstwirksamkeit in einer neuen Gemeinschaft

Vom Aufbau einer Parallelgesellschaft, dem Wandel in ein diskriminierungsfreies Miteinander und der Selbstwirksamkeit, die wir nur selbst zurückerlangen können

von Robert Meier

Die Überzeugung, auch schwierige Situationen und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können, bezeichnet die Psychologie als „Selbstwirksamkeit“. Sie ist ein entscheidender Resilienzbaustein und trägt somit zur Bildung und zum Erhalt eines stabilen Selbstwerts bei.

Allerdings wurde die Selbstwirksamkeitserfahrung vieler Menschen im Laufe der vergangenen beiden Jahre empfindlich gestört, hauptsächlich durch die immer totalitärer anmutende Weisungsmacht des Staates und die damit einhergehende Spaltung der Bevölkerung in zwei unversöhnliche Lager. Ohnmacht, Lähmung und Enttäuschung entwickelten sich angesichts des radikalen Raubzuges gegen alles bislang Normale für viele Menschen zu einem Teil des Alltags, nicht zuletzt, weil der Staat mit allen Mitteln versuchte und noch immer versucht, den Widerstand gegen diese Entwicklungen zu unterbinden.

Wandel zum Miteinander

Doch die Situation beginnt sich zu wandeln. Immer mehr Menschen begreifen, dass sie mit dem verbissenen Kampf gegen einen wie auch immer gearteten Feind nicht weiterkommen. Sie begreifen, dass sie sich aus der Falle des reaktanten Gegeneinanders befreien und sich zu einer neuen (oder auch alten) Form des Miteinanders hinbewegen müssen. Sie wissen, dass es nicht der Staat sein wird, der ihnen aus ihrer Ohnmacht und Enttäuschung heraushilft – dieses Vertrauen hat der Staat längst verspielt, indem er sich als Retter aus einer Krise geriert, die er zu großen Teilen selbst hervorgerufen hat, und zwar durch seine radikale Politik der Angst und der Spaltung.

Die Menschen wissen, dass sie nur gesunden können, wenn sie sich aus ihrer Angst befreien und die Spaltung überwinden, indem sie selbst die Strukturen schaffen, die sie für ein offenes, diskriminierungsfreies und humanes Zusammenleben brauchen. Sie wissen, dass der Aufbau von Parallelstrukturen der produktivste Weg hin zu einer neuen Selbstwirksamkeit ist. Deshalb kommen sie zusammen und eröffnen Seiten wie https://coronaaussoehnung.org, oder sie benutzen ihr Fachwissen und setzen sich für eine individuelle Impfentscheidung ein, die ohne staatlichen Zwangsapparat funktioniert: https://www.individuelle-impfentscheidung.de Für viele Menschen steht mittlerweile fest: Das beste Mittel gegen Angst und Ausgrenzung ist der offene und ehrliche Dialog, fernab des in den Medien immer aufs Neue bemühten Schwarz-Weiß-Narrativs: „geimpft vs. ungeimpft“. Erst, wenn man bereit ist, sich von der reduktiven Erzählung über einen vermeintlichen Gegner zu lösen, ist man wirklich offen für die Geschichte des anderen; dann dient der Impfstatus nicht mehr als Ablehnungsgrund, sondern womöglich als Einstieg in ein Gespräch, das nach der Epistemologie des Gegenübers fragt: „Ich möchte wissen, wie Du zu diesem oder jenem Schluss gelangst!“

Gruppenbezogene Diskriminierung

Nun darf an dieser Stelle nicht vergessen werden, dass es eine große Gruppe von Menschen gibt, die aufgrund ihrer individuellen Entscheidung massive Nachteile in fast allen Bereichen des täglichen Lebens erfährt. Die Rede ist von denen, die sich aus den verschiedensten Gründen nicht impfen lassen. Wenn sie nicht das „Glück“ haben, genesen zu sein, dürfen sie zum jetzigen Zeitpunkt ohne einen offiziell ausgestellten Test nicht arbeiten, keine Kleidung einkaufen, ihre weit entfernte Verwandtschaft nicht besuchen und müssen auf die kleinen und großen Freuden des kulturellen Lebens verzichten. Bei dieser Vorgehensweise handelt es sich zweifelsfrei um eine staatlich angeordnete Form der Diskriminierung, und es wäre ein großer Schritt hin zu einer Versöhnung, spräche man „den Ungeimpften“ dieselbe Menschlichkeit und Partizipationsmöglichkeit zu, wie allen, die sich in bester Absicht haben impfen lassen.

Es widerstrebt mir unterdessen, von „den Ungeimpften“ und „den Geimpften“ zu sprechen, als handele es sich dabei jeweils um eine homogene Masse, die man anhand eines einzigen Parameters definieren und beurteilen könnte. Das ist natürlich nicht der Fall, wird aber leider genauso propagiert. Leitmedien und Politik haben die Entmenschlichung einer scheinbar einfach zu definierenden Gruppe mittels Sündenbockprinzip salonfähig gemacht und „in einem Akt grandioser Komplexitätsreduktion“ (Svenja Flaßpöhler) dafür gesorgt, dass die Diskriminierung dieser Gruppe zum Solidaritätsbekenntnis umbewertet wird. Menschen, denen auf eine solche Weise ihre Menschlichkeit abgesprochen und die Teilhabe am öffentlichen Leben streitig gemacht wird, verlieren über kurz oder lang ihren Halt – sie fühlen sich ohnmächtig, gelähmt und enttäuscht – kurz: selbstunwirksam. Und dann bleibt ihnen nichts anderes übrig, als das Verständnis, das ihnen im großen Rahmen verweigert wird, bei Gleichgesinnten zu suchen, die sich in derselben Situation befinden.

Der Verbund ungeimpfter Menschen

Der Verbund ungeimpfter Menschen (VUM) ist eine solche Anlaufstelle. Sinn und Zweck dieses Verbundes ist die Vernetzung und Stärkung ungeimpfter Menschen. Seine Aufgabe ist „der Aufbau vollständiger Strukturen für die Opfer illegaler und menschenrechtswidriger Verordnungen, sowie widerrechtlich agierender politischer Regime und deren Unterstützer“. Er unterstützt zukünftige Demonstrationen mit dem Angebot einer „weißen Garde“, also einer neutralen Sicherheitsfirma, die unabhängig vom staatlichen Sicherheitsapparat operiert, er hilft „bei der Suche und Vermittlung von Ärzten, Heilpraktikern und medizinischen Dienstleistern, welche sich dem politischen und damit fachfremden Diktat der Regierungen […] entgegenstellen […]“. Des Weiteren bietet der VUM ein Antidiskriminierungsnetzwerk an, das es ungeimpften Opfern von Mobbing und Diskriminierung ermöglicht, ihren persönlichen Fall zu schildern und sich mit anderen zu vernetzen. Auch Pflegekräfte und Investoren sind dazu aufgerufen, den VUM zu kontaktieren – dieses Angebot gilt besonders für jene, die aufgrund ihres Ungeimpftenstatus gekündigt wurden oder gekündigt haben. Zudem befasst sich der VUM mit den Fachbereichen Bildung und Schule. Neben den oben genannten Zielen hat er sich zur Aufgabe gemacht, eine menschenrechtsorientierte Wertegemeinschaft für freie Bildung herzustellen und auszubauen. Er ruft „Lehrer, Schulleiter und soziale Aktivisten dazu auf, neue Bildungseinrichtungen zu konzipieren und auszubauen, um Kindern und Jugendlichen ein gesundes Leben und eine diskriminierungsfreie Lebenseinstellung zu ermöglichen“.

Für weitere Informationen verlinke ich hier die Website: www.v-u-m.org

Natürlich ist der Dialog zwischen beiden Gruppen ebenso wichtig, wie die Vernetzung der Ungeimpften. Es ist eine der schwersten und gleichzeitig langwierigsten Aufgaben aller Menschen, ihre persönlichen Schranken zu öffnen, ihre Abwehrmechanismen zu deaktivieren und ihre Mauern abzubauen, indem sie den offenen Umgang mit Andersdenkenden – egal aus welchem „Lager“ – zur Alltagsübung machen. Insofern ist der Dialog mit der Gegenseite wohl der wichtigsten Ansatz überhaupt – und er gilt vice versa.

In seinem Buch „Haben oder Sein“ schrieb der Psychoanalytiker Erich Fromm:

„Die Inhaber der Autorität und jene, die Nutzen daraus ziehen, müssen die Menschen von dieser Fiktion überzeugen und ihr realistisches, das heißt kritisches Denkvermögen einschläfern. Jeder denkende Mensch kennt die Methoden der Propaganda, Methoden, durch die die kritische Urteilskraft zerstört und der Verstand eingelullt wird, bis er sich Klischees unterwirft, die die Menschen verdummen, weil sie sie abhängig machen, und sie der Fähigkeit berauben, ihren Augen und ihrer Urteilskraft zu vertrauen. Diese Funktion, an die sie glauben, macht sie für die Realität blind.“

Fromm 1976, 56-57

Kehren wir also zurück zu unserem kritischen Verstand, entsagen wir der reduktiven Erzählung eines Sündenbocks und verweigern wir uns den destruktiven Klischees, die uns unserer Fähigkeit berauben, die Dinge so zu sehen, wie sie sind. Emanzipieren wir uns von einem überbordenden Staat und kultivieren wir den Dialog mit Gleichgesinnten und Andersdenkenden – denn nur so haben wir auf lange Sicht eine Chance, selbstbewusst, selbstwirksam und menschlich zu bleiben.

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