Es verlangt einiges an Mut, sich seinen Feinden entgegenzustellen, doch genauso viel, den eigenen Freunden in den Weg zu treten.“ Dieser Satz aus „Harry Potter“ kommt mir gerade immer wieder in den Sinn.
Ein lange geplantes Treffen steht an. In knappen Worten erkläre ich, dass ich sie, meine Freunde, in normalen Zeiten gerne getroffen hätte. Dass ich aus politischen Gründen ohne körperlichen Eingriff aber nicht in Restaurants, Bars und Innenräume „darf“. Ich schreibe auch, dass ich Einrichtungen, die bei der Diskriminierung von Menschen mitmachen, nicht unterstützen und mich im Wissen um solche Kontrollen nicht wohlfühlen kann. Man antwortet mir mit einem unbeteiligtem „Schade“.
„Es werden bald Freundschaften zerbrechen“, habe ich geahnt. Ich weiß nicht, ob es richtig ist, wie ich mich verhalte. Ich weiß nicht, ob es Mut ist. Es fühlt sich nur wie die einzige Entscheidung an, mit der ich leben kann.
Eine Lesung des Gastbeitrags von Clara Nacht, der Mitte Oktober verfasst wurde. Die im Text beschriebene Diskriminierung von Ungeimpften – wie etwa 3G in Restaurants, Bars und kulturellen Einrichtungen – wurde inzwischen fatalerweise um ein Vielfaches übertroffen und mag für einige auf der gegenwärtigen Eskalation der Maßnahmen bereits milde erscheinen. https://kaisertv.de/2021/10/22/vom-moment-den-eigenen-freunden-in-den-weg-zu-treten/
Gelesen von: Dide Penning https://www.stimmgerecht.de/sprecher/3092/Dide-Penning.html
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Liebe Frau Nacht,
ich kann Ihre Worte sehr gut verstehen und es tut mir gut zu wissen, dass es Menschen gibt, welchen es ähnlich wie mir geht.
Ich arbeite an einer Schule. Bisher waren im Kollegium die Grenzen zwischen Kollegialität und Freundschaft fließend. Seit den Maßnahmen erkenne ich die meisten meiner Kollegen nicht wieder. Und die mich auch nicht. Ich merke wie ich verbittere.
Liebe Grüße
Markus
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