Befreiung aus der Dunkelheit

Versuch einer Untersuchung des spirituell-seelischen Geschehens hinter der Corona-Krise – mit Verweisen auf die phantastische Literatur

Ein Gastbeitrag von Sabine Kessler

Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen,

die nur darauf warten, uns einmal schön und mutig zu sehen.

Vielleicht ist alles Schreckliche im Grunde das Hilflose,

das nur unsere Hilfe will.

Rainer Maria Rilke

Aktuelle Situation und Verengung des Menschenbildes

Seit den 20er Jahren unseres Jahrhunderts wird bei den Gesundheitsfragen rund um die Pandemie der Blick in reduktionistischer Manier auf die materielle Fortexistenz des Körpers beschränkt. Man gewinnt den Eindruck, dass eine rein biologische, naturwissenschaftliche, materialistische Wahrnehmung der Spezies Mensch vorherrschen würde, die ein ganzheitliches Bild vermissen lässt. Doch die Anerkennung der so genannten Kollateralschäden der Corona-Politik, die u.a. auf lange ignoriertes Leiden der Psyche zurückzuführen sind, hat beschämend viele Monate benötigt und hat bisher nur die Spitze des Eisbergs gesichtet. Das ganze Ausmaß der Entwicklungen wird erst in den kommenden Jahren sichtbar werden.

Welche Rolle spielt bei diesem Geschehen eigentlich die seelische Dimension? Da die Seele ein schwer zu fassendes Phänomen darstellt, dessen Verquickungen mit Körper, Geist und Psyche kaum zu ergründen sind, soll sie als eine Energie verstanden werden, die den inkarnierten Körper des Menschen trägt und ihn samt der feinstofflichen Ebenen zur Entwicklung, zum Erkenntnisgewinn, zur Steigerung der Liebesfähigkeit antreibt. Mit diesen Zielsetzungen kann der Sinn der menschlichen Seelenreise, welche den Gedanken der Wiedergeburt der unsterblichen Seele im linearen Zeitgeschehen mit einschließt, benannt werden. Doch um dieser Sinnstiftung der menschlichen Existenz Rechnung tragen zu können, bedarf es eines Impulses, eines Gegenspielers, einer Kraft, die das Böse will und dadurch das Gute schafft. Nur durch die Erfahrung der Dualität, die Reibung an den Widrigkeiten des Lebens kann die Seele und mit ihr ihre menschliche Persönlichkeit wachsen. Ihr muss die Last der Existenz voll zugemutet werden. Die Kraft, die (metaphorisch gesprochen) das Pendel zur anderen Seite ausschlagen lässt, und die (biologisch gedacht) sich im Rhythmus des Atems und des Herzschlags mitteilt, ist ein wirkmächtiges und essentielles Prinzip der Lebens, dessen widrige, als störend erlebte Seite sich im Leben als unreflektierter, vorbewusster Zustand bspw. in Form von Unsicherheit, Zweifel und Konflikt zeigt, sich aber auch als schwerwiegendere Herausforderungen wie Verlust, Schmerz, Unfall, Krieg, Krankheit und Tod manifestiert. Das ist der Preis für die Vertreibung aus dem Paradies, jedoch auch die Voraussetzung für die Reifung der Seele zu immer größerer Selbsterkenntnis, zu vermehrter Selbstbestimmung, die mit einer zunehmenden Angstfreiheit einhergeht. Um zu bewussten Mitschöpfern Gottes zu werden, muss der Mensch zu seiner eigenen Schöpfung werden, das heißt, er muss die Konsequenzen seiner (unbewussten) Schöpfung am eigenen Leib erleben, um sie vollumfänglich zu verstehen. Das Ziel dieser Heldenreise ist – spirituell gesprochen – die bewusste Schöpfung ausschließlich aus der Liebe heraus, die Verschmelzung des Eigenwillens mit dem Willen Gottes. Auf dieser weiten Reise durch die Inkarnationen ist die Persönlichkeit, auch wenn sich ihr die Verhältnisse anders darstellen mögen, immer Regisseur, Publikum und Schauspieler bzw. Verurteilender, Schaulustiger und Gekreuzigter in einem. Überwiegt bei dieser Inszenierung das Opferempfinden, so stehen wir als fremdbestimmter Schauspieler auf der Bühne des Lebens und sind nicht in der Lage, vom grellen Licht der Scheinwerfer geblendet, über die Grenzen der Bühnenbretter hinauszusehen. Oder wir hängen am Kreuz. Die Dramen des Lebens können uns regelrecht bis zur Kreuzigung führen. Die unangreifbarste Instanz in dieser Trias, die unsere drei Rollen beschreibt, ist der unabhängige, neutrale Beobachter, der die Ereignisse aufnimmt, verarbeitet und dem seelischen Speicher zuführt. Diese Instanz entspricht dem Höheren Selbst und begleitet die Seele durch alle Inkarnationen. Wenn wir bspw. ein Theaterstück in Szene setzen, ein Kunstwerk erschaffen, Kinder großziehen, etwas oder jemanden bekämpfen oder verurteilen, dann sind wir als Schöpfer am Werk, auf konstruktive oder destruktive Weise.

Die Erfahrung von Krankheit und Todesbegegnungen zu unterbinden, was der vorgeblichen Zielsetzung der Corona-Maßnahmen entspricht, führt zu einer Entmündigung und Infantilisierung des Menschen, zu einem aufgezwungenen Paradies, das eher einer Hölle auf Erden gleichkommt. Fremdbestimmung und die Überantwortung der eigenen Lebenssteuerung an eine weltliche, übergeordnete Macht, der man parentale Kräfte andichtet, sind Zustände, die die Seele der Zündung, der (Selbst-) Erfahrungsmöglichkeit berauben. Und dem kann aus spiritueller Sicht kein Wert innewohnen. Das Erleben von Unterdrückung und Verzögerung kann für die Seele zwar auch einen Nutzen haben, ihr jedoch die Entfaltungsspielräume fast vollständig zu entziehen, verkehrt die Zielsetzung der Maßnahmen zur Pandemieeindämmung in ihr Gegenteil, da das Wirkprinzip der Dualität nicht außer Kraft gesetzt werden kann. Die vermeintliche Verhinderung von Schaden an der einen Stelle ruft das gefürchtete Übel an anderer unerwarteter Stelle hervor. Ein Beispiel: Um die Ansteckungsgefahr in der Schule zu bannen, wird Homeschooling angeordnet. Zu Hause sitzen die Kinder dann in virenfreier Umgebung. Die Möglichkeit aber, durch den Bewegungsmangel übermäßig an Gewicht zuzulegen, durch den Entzug freundschaftlicher Kontakte und vielleicht sogar durch die Erfahrung von häuslicher Gewalt eine psychische Erkrankung auszubilden, ist signifikant erhöht. Ganz zu schweigen von den sich zwangsläufig einstellenden geistigen, motorischen und sozialen Entwicklungsrückständen. Mit diesen Folgen ist in unterschiedlicher Ausprägung zwangsläufig zu rechnen. Es ist auf der anderen Seite jedoch nicht zwingend mit einer Ansteckung im schulischen Umfeld, nicht mit einer Weitergabe des Virus und auch nicht mit einem schweren Krankheitsverlauf der Betreffenden zu rechnen. Die Frage nach der Verhältnismäßigkeit muss hier gestellt werden.

Das Menschenbild des Transhumanismus´

Da die Reduktion des Menschen auf die reine Körperlichkeit die feinstofflichen Ebenen außer Acht lässt, geht bei der Betrachtung des Menschlichen und dessen, was seine Lebensführung betrifft, das Gespür für die nichtfassbaren, geheimnisvollen Anteile, für das ihm innewohnende unergründliche Mysterium verloren. Der göttliche Funke im Menschen, seine Gottesebenbildlichkeit, die angstfrei und vollkommen vertrauend über allem Irdischen steht, wird aus der reduktionistischen Perspektive heraus unterdrückt, missachtet, verleugnet. Der Mensch wird darin behindert, mit dem lichten, unsterblichen Anteil seines Seins Kontakt aufzunehmen. Doch bei der Absicht, sich weiterzuentwickeln, ist das Streben nach dem Transzendenten entscheidend. In ihren Tiefen erinnert sich die Seele an ihre ersten beiden fundamentalen Erfahrungen: das ursprüngliche Einssein mit Gott, aus dem das irdische Bedürfnis nach Geselligkeit, Zusammenhalt und Eingebundensein hervorgeht, und die Angst des Getrenntseins von der göttlichen Essenz, welcher die irdische Angst vor Isolation, Einsamkeit und Ausgestoßensein entspringt. Im aktuell vorherrschenden Menschenbild, das sich auf die ersten drei bzw. vier Dimensionen beschränkt, wird das Bedürfnis des Eingebundenseins in Gruppen und übergeordnete Zusammenhänge durch Konformität befriedigt und jenes nach Transzendenz durch Projektion der nichtgelebten Eigenmacht auf die neue Herrscher-Elite, die neuen Götter. Diese neuen Götter tragen heute Weiß oder Nadelstreifenanzug bzw. Kostüm.

Das derzeit gezeichnete Menschenbild verdrängt die Anfälligkeit, die Alterung und die Sterblichkeit des menschlichen Körpers. Als neues Idealbild wird der durch technische Mittel upgegradete Mensch in Stellung gebracht. Mit künstlichen Gelenken und Gliedmaßen sollen die Kapazitäten des Bewegungsapparates verbessert werden. Verabreichte Nanotechnologie und Neurotechnologie z.B. in Form von implantierten Chips soll körperliche Daten überwachen bzw. die (mentale) Leistungsfähigkeit steigern – der Traum des Transhumanismus´. Wenn der Transhumanist,  Eugeniker und Gründer des Weltwirtschaftsforums Klaus Schwab von der Vierten Industriellen Revolution schwärmt, die mit der Durchsetzung der „Neuen Weltordnung“ einhergeht, so zeichnet er den Menschen der Zukunft als eine Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine, als einen Cyborg. Die natürliche Konstitution des Homo Sapiens Sapiens wird als optimierungsbedürftig, als grundsätzlich der Minderleistung und Schwäche verdächtig betrachtet. Derartige Anklänge finden wir jetzt bereits in der Vorstellung, dass diejenigen, die sich nicht mit einer experimentellen, gentherapeutischen Substanz spritzen lassen wollen, eine Art Menschen zweiter Klasse wären. Ohne Aufwertung droht die Minderwertigkeit. Und viele Gespritzte erwarten schon freudig das nächste Update ihres Systems, das stets neuste Anti-Viren-Programm: die Booster-Impfung bzw. die Grundimpfung gegen die aktuelle Mutante.

Herrschaftsansprüche des Egos

Die Anmaßung, mit der die göttliche Schöpfung herausgefordert oder vielmehr verunglimpft wird, geht mit der übergriffigen Haltung einher, man müsste, um dem höheren Gut Gesundheit zu dienen, andere lenken, ihnen die eigene Wahrheit aufdrängen und sie gegen ihren Willen zu einem bestimmten Verhalten nötigen, z.B. mit dem Erheben einer Impfpflicht. Genau dies ist die Welt des Ego. Das Ego kann nur zerteilen („Divide et impera“ – „Teile und herrsche“), auseinandernehmen, analysieren, urteilen. Das Friedliche, die Freiheitsliebe, der Wunsch nach Selbstbestimmung, Vertrauen und Großzügigkeit sind ihm suspekt. Wo keine Spaltung (im Außen und im Bewusstsein) herrscht, kann auch das Ego nicht herrschen. Also muss es die Bedingungen für seine Herrschaftsansprüche schaffen, indem es die Schwingungen des Bewusstseins seiner „Untertanen“ den seinen anpasst mit den Herrschaftsmitteln, die ihm zur Verfügung stehen und die bei den Rezipienten auf Resonanz stoßen: am effektivsten mit der niedrig schwingenden Energie der Angst.

Das Gegenteil von Angst ist die Liebe. Da das Ego der Teil im Menschen ist, der sich ungeliebt fühlt, hat es keinen Zugang zu dieser Wirklichkeitsebene. Der Schmerzensschrei des sich ungeliebt fühlenden Egos ist ein wildes Umsichschlagen mit Repression und Ausgrenzung. Wenn man in einer weltlich machtvollen Position den eigenen inneren Schmerz auf eine äußere Person oder Personengruppe übertragen kann, indem man mit ihr genau das macht, was dem Erleben des eigenen Egos entspricht, dann lässt der Schmerz durch die Machtdemonstration kurzzeitig nach. Das Ego braucht nämlich immer wieder die Bestätigung, dass es existiert. Denn zu erkennen, dass es im Grunde nicht real ist, ist seine größte Angst. Welche Behauptungen werden in unserer Zeit aufgestellt, die sich bei näherer Beleuchtung als übertrieben, verzerrt, unrealistisch, sogar als nichtig erweisen? Man denke bspw. an die Intensivbettenlüge und daran, dass es entgegen der beängstigenden Vorhersagen der „Wissenschaft“ keine Übersterblichkeit im Jahr 2020 gab. Seit Beginn der Impfungen im Jahr 2021 zeichnet sich jedoch eine im Vergleich zu den Vorjahren erhöhte Sterblichkeit ab. Voreilige Rückschlüsse sollten nicht gezogen, die Zusammenhänge sollten aber untersucht werden.

Dabei handelt es sich ausnahmslos um selbst hervorgerufene Realitäten, die auf Spaltung, Kontrollsucht und Angst aufbauen. Die Spaltung, die in der Gesellschaft erzeugt wird, entspricht in gewisser Weise der Abspaltung der Seele vom Körper, der Leugnung des eigenen göttlichen Anteils. Insofern ist die gesellschaftliche Beschaffenheit ein Spiegelbild der Gesellschaft selbst sowie derer, die sie als ihre Vertreter gewählt hat. Am Ausmaß der Stimmungsmache gegen diejenigen, die sich nicht der staatlich aufgezwungenen Deutungshoheit beugen wollen, lässt sich die Heftigkeit des inneren Kampfes gegen den eigenen abgespaltenen (freiheits-) liebenden Seelenanteil ablesen.

Der Glaube an die technische Machbarkeit und die Hochschätzung der rein körperlichen Funktionalität des transhumanistischen Ideals hängt mit der Angst vor Kontrollverlust zusammen und mit der Angst davor, sich seine „Mängelhaftigkeit“ eingestehen zu müssen. Dies führt zu einer sich selbst verstärkenden Dynamik, die sich immer weiter von ehemals hochgeschätzten menschlichen Qualitäten entfernt, wie bspw. Empathiefähigkeit, Demut, Vertrauen, künstlerisch und kulturell wertvolle Erzeugnisse, die ja oft erst aus einer leidvollen, ganzheitlichen Auseinandersetzung mit den Problematiken des Lebens hervorgehen. Hinzu kommen politische Maßnahmen und deren Auswirkungen wie das Maskentragen, das „Social Distancing“, die Kontaktbeschränkungen, die Geringschätzung selbstständig Gewerbetreibender und Kulturschaffender, die Ignoranz dem Leid der Kinder und alten Menschen gegenüber. Die Maßnahmen befördern im Gleichschritt mit dem neuen Menschenbild die Gleichförmigkeit und Abflachung der gesellschaftlichen Mentalität, wie sie im Extremfall Robotern zueigen ist.

Transhumanistische Vorstellungen und deren Entsprechungen in der Trilogie „Der Herr der Ringe“

Zur allegorischen Veranschaulichung dieser Bestrebungen und möglicher Konsequenzen soll auf das Phantasy-Epos „Der Herr der Ringe“ von J.R.R. Tolkien verwiesen werden. Die zu extremer (destruktiver) Leistung herangezüchteten Uruk-hai-Orks werden als geschundene Lebensform bezeichnet. Sie sind entweder aus einer Elbenrasse oder aus Bilwiss-Menschen hervorgegangen – der Ursprung ist nicht geklärt – und wurden über einen langen Zeitraum hinweg misshandelt, also von ihrer natürlichen Lebensweise entfremdet. Übertragen auf unsere Lebenswelt würde dies bedeuten, dass aus ehemals lebenszugewandten und offenherzigen, irdischen Menschen durch die Gewalt der geschaffenen Umstände eine degenerierte Lebensform erwachsen würde. So weit ist es zum Glück noch nicht gekommen. Doch wohin geht die Entwicklung, falls die derzeitigen Umstände noch lange andauern? Der mittelirdische Anführer der Orks Saruman wurde als gewöhnlicher Zauberer vom Ring der Macht bzw. die Aussicht darauf korrumpiert. Sich in der Verschmelzung mit der dunklen Macht, dem mächtigen Herrscher Sauron wähnend ist es ihm möglich, ganze Armeen von zerstörerischen Kräften zu züchten. Die einzige Zielsetzung einer solchen Vernichtung bringenden Streitmacht ist, durch den Einsatz von Gewalt die mittelirdischen Bewohner in die Sklaverei zu führen. Ein verdorbener, kranker Geist, der sich zu weit von seiner natürlichen Lebensweise entfernt hat, kann nur verdorbene Früchte hervorbringen. In diesem Sinne spiegelt sich die Abwesenheit von einer natürlichen Anbindung an die Mittelerde, an eine gesunde Lebensführung in Edoras, der Hauptstadt Rohans, einem Königreich der Menschen, im heruntergekommenen Zustand der Gebäude und in der Grabesstimmung seiner Bewohner wider. Der deutlichste Hinweis auf die unheilvolle Wirkung des vergifteten Willens ist der umnebelte, von Saruman zersetzte Geist des Königs Theoden. Den Einflüsterungen von Sarumans Handlanger Grima Schlangenzunge erlegen ist Theoden nicht mehr in der Lage, seinen Regentschaftsgeschäften in verantwortungsvoller Weise nachzukommen. Wenn die Seele eines Volkes – repräsentiert durch die Figur des Königs – schwindet, dann wird es zu einem Schatten seiner selbst. Das gesamte Epos „Der Herr der Ringe“ bietet einen allegorischen Einblick in das Szenario eines Heilsgeschehens: Viele (auch scheinbar unbedeutende) Akteure, viele kleine Zwischenschritte, -erfolge und -rückschläge führen letztendlich zum entscheidenden, finalen Schritt der Ringvernichtung. In der Folge werden die unterdrückten Völker Mittelerdes befreit und es findet ein Gesinnungswandel bei den Oberhäuptern der einzelnen Völker statt, da nun die wahre Natur des Ringes erkannt wurde.

Wendet man diese Heldenreise der Phantasy-Welt auf das menschlich-seelische Entwicklungspotenzial an, so würde sich herausstellen, dass das Individuum die Auswirkungen seiner eigenen egobasierten Entscheidungen (entspricht im Epos den durch den Ring gelenkten Größenphantasien der Macht)  erleben muss, um letztlich die dem Leben und dem eigenen Seelenheil nicht dienliche Wirkweise (des Ringes der Macht) zu erkennen und in der letzten Konsequenz das Ego zu überwinden (den Ring zu vernichten).

Die Geschehnisse in Mittelerde können sich auch nur deshalb entfalten, weil dieser Weltentwurf ebenso wie unsere Realität auf dem Wirkprinzip der Dualität aufbaut. Es gibt lebensnahe Elemente und Figuren, bspw. die naturverbundenen Hobbits aus dem blühenden Auenland, und destruktive Gegenmächte – frustrierte, verblendete Korsaren, die sich in Saurons Dienst stellen und die von Saruman herangezüchtete Orkarmee.

Die Dualität aus spiritueller Sicht und die Rolle von (karmischen) Energiefeldern

In unserer Lebenswirklichkeit geht die Wirkweise der Dualität mit der Erfahrung der Polarität einher. Ohne Dunkelheit können wir das Licht nicht so schätzen, ohne Kälte keine Behaglichkeit des Kaminfeuers, ohne die Erfahrung der Einsamkeit keine menschliche Nähe. Am deutlichsten zeigen sich beide Seiten der Schöpfung, die man auch als göttliche Dichotomie bezeichnen kann, im Wirken der Elemente, die entweder förderlich-nährend oder zerstörerisch in Erscheinung treten können. So wohnt bspw. dem Wasser eine labende und reinigende Funktion inne. Eine Überschwemmung oder Flutwelle hingegen kann eine über Jahrzehnte gewachsene Infrastruktur in kurzer Zeit wegspülen. Der bereinigte, durchwässerte Boden bietet dann allerdings wieder einen guten Nährboden für landwirtschaftlichen Anbau. 

Spirituell betrachtet manifestiert sich die Dualität im Leben der Menschen in der Balance zwischen Karma und Freiheit. Je höher das Bewusstsein des Individuums, desto größer die innere Freiheit, da der Mensch sich zunehmend in den höheren, feinstofflichen Ebenen seines Wesens zu Hause fühlt und weil er sich der Verbundenheit mit allem bewusst ist. Getrenntheit und Isolation sind irdische, an die Körperlichkeit gebundene Illusionen, die notwendig sind, um zu erfahren, was es bedeutet zu leben, ohne von der Gotteskraft durchflutet zu werden und stattdessen mehr auf das Ego, die niederen Energien zu hören. Der Eigenwille hat in seiner (illusorischen) Getrenntheit von der göttlichen Quelle schreckliche Überlebensängste, die geistige und emotionale Verzerrungen und Verhärtungen hervorrufen. Ein egogesteuerter, unbewusster, außerhalb des göttlichen Willens lebender Mensch braucht zum Defizitausgleich fremde Energie, die er sich durch Machtausübung, die mit Angststeuerung, Manipulation oder Unterdrückung operiert, einfordert. Doch da ein solches liebloses Pflaster die schwelende Wunde immer nur kurz bedecken kann, wird er sich immer wieder Energienachschub beschaffen, um sich nicht mit seinem Schmerz der Trennung auseinandersetzen zu müssen. Das entspricht der Persönlichkeitsstruktur eines Narzissten, in extremer Ausprägung der eines Psychopathen. Auch wenn es sich für den Betreffenden kurzzeitig anders anfühlen mag, ist er, zutiefst unfrei, in seiner Egostruktur gefangen. Hier ist individuelles Karma am Werk, was bedeutet, dass es sich aus vergangenen Inkarnationen (kulminierend) auswirkt oder dass es in der gegenwärtigen geschaffen wird. Individuelles Karma kann sich darüber hinaus mit kollektivem Karma mischen, das durch gedankeninduzierte Energiefelder entsteht und auf der einen Seite immer auf Geld, Ansehen oder Macht ausgerichtet ist. Auf der anderen Seite steht das komplementäre Gedankenfeld, das sich aus den Gefühlen Hilflosigkeit, Verzweiflung, Orientierungslosigkeit, Verwirrung, Angst speist. Jeder, der sich in dieses Feld einklinkt, verstärkt es mit seiner mentalen Energie und bekommt die Wucht des Feldes selbst zu spüren.

Dunkle Energien brauchen niedrig schwingende Gedankenfelder und vom Eigenwillen gesteuerte Menschen, um zu resonieren. Daher versuchen sie alles, was den Menschen in Unwissenheit, in der Schwingung ihrer Felder, also in ihrer Abhängigkeit hält. Diese Schwingungen stammen von anderen Menschen, von der Erziehung, von Gedankenprojektionen und werden auch über die Medien verbreitet und von ihnen befeuert. Solche Felder können auch eine Jahrtausende alte Geschichte haben, sie reichen bis weit in die Menschheitsgeschichte hinein. Jedes ähnlich geartete Erlebnis, das nicht sofort verarbeitet werden kann, wird in dieses Feld eingespeist, wodurch bspw. ein Feld der Angst im Laufe der Jahrhunderte einen mächtigen Zuwachs erfährt. Da die Bevölkerung – gerade in Europa – immer wieder seit Beginn der Aufzeichnungen mit existentiellen Abhängigkeiten und verheerenden Seuchen und Kriegen konfrontiert war, haben die meisten Seelen ihren Schmerz über den Verlust geliebter Menschen und ihre Todesangst der entsprechenden Energiewolke zugeführt. Wenn man sich nun in dieses morphogenetische Feld einklinkt, wird der Mental- und Emotionalkörper von dem getriggert, was an energetischer Ladung in diesem Feld gespeichert ist. Es obliegt dem Individuum, das Ausmaß der Beeinflussung zuzulassen oder bei sich selbst zu bleiben. Ein souveräner Umgang mit kollektiven Energien ist eine große Herausforderung. Je besser es gelingt, zwischen Fremdbestimmung und dem Weg der Liebe zu unterscheiden, desto leichter ist es, ihnen die Aufmerksamkeit zu entziehen, ihnen die Gefolgschaft zu verweigern. Man befreit sich von ihrem unheilvollen und knechtenden Einfluss. Dazu bedarf es eines entsprechenden Grades an geistiger Wachheit und seelischer Reife. Es gibt auch regelrecht dämonische mentale und astrale Felder, die den Menschen glauben machen, dass er nur dann frei ist, wenn er ihre Strukturen befolgt und auslebt. Geht ein Mensch in besonders ausgeprägte Resonanz mit ihnen, dann ist er unter Umständen kaum mehr in der Lage, eigenständig zu denken. Er ist wie fremdgesteuert, die kapernde Energie kann sogar lebensbestimmend werden. Solche Energien können neben der Angst bspw. auch Schuldgefühle, Schamgefühle, aktive wie passive Unterdrückungslust, Urteilssucht, Rechthaberei, zwanghafte Identifikation oder Überheblichkeit sein. Sie sind immer an bestimmte Glaubenssysteme gekoppelt, die sich aus sich selbst nähren. Solange Menschen an die Gültigkeit dieser Systeme glauben und sie mit Energie füttern, solange werden sie aufrecht erhalten. Daher ist das irdische Geschehen ein Abbild der inneren Turbulenzen sowie der verinnerlichten Glaubenssysteme der Menschen, die sich aus den individuellen Lebensläufen, aus dem karmischen Fundus der einzelnen Inkarnationsreise und aus dem energetischen Erbe der Vorgängergenerationen ergeben. Gleichzeitig spiegelt der Zustand der Erde die Verfasstheit des globalen Bewusstseins wider.

Die Reise des Egos – eine unendliche Geschichte

In dem phantastischen Roman „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende breitet sich im ersten Teil des Buches eine Krankheit in der Fantasiewelt Phantásien aus, welche „das Nichts“ genannt wird. Die Phantásier beschreiben das Nichts als eine Erfahrung von Blindheit, wenn man auf die befallenen Stellen schaut. Das Nichts breitet sich in Phantásien, das man mit der inneren Welt, dem inneren Reichtum eines Menschen in Verbindung bringen kann, immer weiter aus und vernichtet zunehmend das als grenzenlos geltende Reich. Der irdische Mensch wird immer blinder, immer unempfänglicher für sein eigenes Innenleben, was ihn unzufrieden werden und verkümmern lässt. Er scheint einem freien Radikal, einer völligen Fremdsteuerung zu erliegen. Die Angst vor einer unbestimmten Größe lenkt die Menschen dahin, wo das Nichts auch die Bewohner Phantásiens hinzieht: in die Auslöschung ihrer Wesenhaftigkeit bzw. die symbolische Vernichtung der Menschlichkeit. Die unheilvolle Sogkraft des Nichts wird im Roman im Kapitel „Spukstadt“ besonders anschaulich, in dem erzählt wird, wie eine unheimliche Prozession gruseliger Gestalten mit dämonisch verzerrten Gesichtern und in entsetzlichen Verrenkungen der Leiber völlig willenlos in einer Art Tanzwut in das alles vernichtende Nichts taumelt. Deutet man das Verhalten dieser Figuren aus der irdischen, psychologischen Perspektive, so würde man eine Art Massenpsychose diagnostizieren, die, von der Angst vor der Bedrohung geleitet, sich zwanghaft mit dem (extrem diffusen) Angstobjekt konfrontieren will.

Im zweiten Teil des Romans gelangt die menschliche Hauptfigur Bastian selbst nach Phantásien, um sich dort in einer Art Egoreise selbst kennen zu lernen und seinen „Wahren Willen“ zu erkennen. Mit seinen Wünschen, in denen sich sein Wille äußert, erschafft er sich die fantastische Welt ganz neu. Befriedigt er anfangs vor allem seine Egowünsche nach Großartigkeit, so erkennt er nach und nach, dass sein wahrer Wille darin besteht, selbst lieben zu können. Im letzten Kapitel erreicht Bastian einen Ort, der „Die Wasser des Lebens“ genannt wird. Dies ist eine Metapher für den (göttlichen) Quell der Lebenskraft, der Liebe und gleichzeitig ein Tor in die andere, die irdische Welt. Bastian ist an einem Punkt angekommen, an dem er alles Irdische vergessen hat und ganz zu seiner eigenen (Ego)Schöpfung geworden ist. Aus freundschaftlicher Liebe verhilft ihm sein phantásischer Freund Atréju über die Schwelle der Welten. Bastian muss jedoch alles zurücklassen, was er in Phantásien erhalten hat. Mit der Erfahrung, dass ihm selbstsüchtige Wünsche keinen inneren Frieden, keine wahre Erfüllung bringen können, steht er letztlich nackt und bloß vor dem labenden Quell. Nur in diesem von allen Egoanteilen bereinigten Zustand darf er in die Wasser des Lebens springen. Er erinnert sich sogleich wieder an sein „echtes“ Leben und wird sich der Liebe zu seinem Vater gewahr. Von allen niederen Anteilen befreit, verschmilzt Bastians Bewusstsein in metaphorischer Nacktheit mit seinem der Liebe fähigen Anteil, dem Höheren Selbst.

Zeitdiebe als Ego-Verstärker

Der Märchen-Roman „Momo“, ebenfalls von Michael Ende, lebt auch von der Dynamik des Tanzes von spontanen, freien, von der Liebe durchdrungenen Kräften mit jenen, die angstbesetzt sind und unfrei machen. Die niederdrückenden Kräfte werden als graue Herren personifiziert, die den Menschen Zeit stehlen, indem sie sie mittels Angstmache von der scheinbaren Nutzlosigkeit der mit Anteilnahme, Menschlichkeit, Geselligkeit und Freude verbrachten Stunden überzeugen. Die Menschen verfallen daraufhin in eine rastlose Geschäftigkeit, die keinen Raum mehr für Lebensgenuss lässt. Die Lebenszeit, die die grauen Herren den Menschen stehlen, wandeln sie in Zigarren um, die sie unentwegt rauchen. Um sich davon ernähren und sich vermehren zu können, müssen sie den Menschen permanent und immer mehr Zeitenergie abzapfen. Das Treiben der grauen Herren bleibt unbemerkt, da die Heimgesuchten die Begegnung mit ihren Parasiten gleich wieder vergessen und die vermittelten Überzeugungen von nun an für ihre eigenen halten. Die Wahrnehmungsfähigkeit für den Verlust der Lebensqualität scheinen sie verloren zu haben. Als Momo die Existenz und wahre Natur der Zeitdiebe aufdeckt, organisiert sie mit ihren Freunden eine Kinder-Demonstration, in der sie mit Plakaten und Gesängen die Erwachsenen über das hintergründige Geschehen aufzuklären versucht. Doch die grauen Herren entziehen den Menschen so viel Zeit, indem sie deren Aufmerksamkeit auf vermeintlich nützliche Dinge lenken, dass die Botschaft der Kinder ungehört bleibt. Die Beobachtung, dass das Leben der Menschen immer hektischer, fremdbestimmter, armseliger und freudloser wird, kann sich niemand erklären. Es kommt sogar so weit, dass Momos kindliche Freunde in kasernenartige Gebäude und graue Einheitskleider gesteckt werden. Sie marschieren nun im Gleichschritt, lernen nur noch „Nützliches“ und haben keine Zeit mehr für Spiel und Vergnügen. Inwiefern sich Anknüpfungspunkte an unsere derzeitige Lebenswirklichkeit ergeben, bleibt zu bedenken. Es wäre noch anzumerken, dass der Roman natürlich gut ausgeht. Momo gelingt es mit übermenschlicher Hilfe, die gestohlene Zeit und mit ihr die Liebe den Menschen zurückzubringen.

Die dunkelste Nacht der Seele und die Rolle Jesu‘

Da die niederen Energien – nicht nur im Buch „Momo“ – nicht aus sich selbst heraus existieren können (da sie sich ja von der Gotteskraft losgesagt haben), brauchen sie egobeherrschte Menschen. Der Eigenwille stellt dabei die entscheidende Größe dar, wenn es darum geht, Spaltungsbewusstsein, Macht, Angst und Gottesferne zu erfahren. So behindert ein dominantes Ego die Verbindung zur geistigen Welt, zu den Energien, die vom göttlichen Willen durchdrungen sind. Der Mensch ist dann anfälliger für Täuschung, Verführung, Verwirrung, Verzweiflung. Doch nur durch den Abstieg ins tiefste Tal der Dunkelheit und Negativität kann das Ausmaß und die Wirkung der (selbst-) erzeugten Mächte erkannt werden. Spätestens dann wird man sich wieder freiwillig dem Licht zuwenden.

Eine Reise in die dunkelste Nacht der Seele, in die unlichtesten Auswüchse des Egos erleben wir gerade. Und diese Energien sind erschreckend, doch sind sie der Spiegel unseres kollektiven, egogelenkten Unbewussten. Der aktuelle Zustand unserer Gesellschaft zeigt uns auf, womit wir uns dringend auseinandersetzen sollten. Nur auf diese Weise kann eine tiefe (Selbst-) Erkenntnis hin zur Selbstkongruenz stattfinden. Eine kongruente Person wächst in Ehrlichkeit und Treue zu sich selbst, sie ist in der Lage, sich über Fehlereinsicht, (Selbst-) Vergebung und Wiedergutmachung zu größerer Reife zu entwickeln. Gemäß dem Prinzip der Dualität formt sich über die zumeist sehr schmerzvolle Reibung mit der dunklen Seite ein höheres Bewusstsein als Träger der Gottesenergie, der Liebe. Jesu` Ausspruch „Die Wahrheit wird euch frei machen“ (Joh 8, 31-32) geschah aus dem Bewusstsein der Verbundenheit mit den hohen Ebenen der Schöpfung heraus. Die Wahrheit ist, dass es keine Trennung von Gott gibt, dass jeder Mensch unendlich geliebt wird. Durch die Ausrichtung des Geistes auf die innere Klarheit, die Hinwendung zum inneren Licht kann erkannt werden, dass man zwar in einer Welt lebt, die von Rollen und Masken dominiert wird und somit vom Eigenwillen und der Lieblosigkeit. Man erkennt aber auch, dass man ihr nicht angehört. Man ist in der Welt des Selbst zu Hause, in der alle gleich und der bedingungslosen Liebe würdig sind. Dem Gegenteil der Wahrheit entsprechen also alle vom Ego genährten Zustände wie Einsamkeit, Isolation, Trennung, Spaltung, negative Gedanken und Emotionen, Unfreiheit, Fremdbestimmtheit, Abhängigkeit, Kontrolle, Macht. Die aktuellen Corona-Maßnahmen befördern genau diese Zustände, sie sind quasi geronnene Bestrebungen des Egos. Bei der Bevölkerung treffen sie deshalb auf fruchtbaren Boden, da unerlöste Energiefelder und Gedankenstrukturen von Kindheitstraumatisierungen, ungelöste äußere und innere Konflikte, der (karmisch bedingte) Wunsch nach Selbstbeschränkung und Selbstbestrafung, Verleugnung der Eigenverantwortung und -macht sowie die Angst vor dem Ausgestoßensein und Tod im Unterbewusstsein aller Menschen gespeichert sind und im Fall ihrer Aktivierung einen Teil der Steuerung in der menschlichen Psyche übernehmen. Wie ausgeprägt dieser fremdbestimmte Anteil der Psyche ist, hängt von dem umgekehrten Ausmaß ab, in dem sich der Mensch schon mit seinen inneren Prozessen auseinandergesetzt, sie verarbeitet und integriert hat. Je weniger reflektiert der Mensch in Bezug auf seine eigenen inneren Abgründe ist, desto anfälliger als Steuerungsobjekt für Mächte außerhalb seines Ichs ist er. Die äußeren Mächte haben besonders dann leichtes Spiel, wenn sie an die am tiefsten sitzenden Abwehrmechanismen rütteln: an die Mechanismen, die die Todesangst abwehren. Jeder Gefahrenherd, der das innere Gleichgewicht aushebeln könnte, wird in diesem Zusammenhang als Lebensbedrohung wahrgenommen und muss daher bekämpft werden. Es wird im Außen nach einem Blitzableiter oder Sündenbock gesucht. Anfangs waren es die Reiserückkehrer, die der Einschleppung neuer Virusvarianten verdächtigt wurden. Dann waren es so genannte Partypeople, so genannte Querdenker, in der Adventszeit 2020 waren es die sich ansammelnden Glühweintrinker. Zurzeit sind es die Ungeimpften, auf die das Bedrohungspotential projiziert wird. Außerhalb der eigenen Psyche können sie gefahrlos für die innere Stabilität bekämpft und abgewehrt werden. Der Kampf wird mit schwindender Fähigkeit zur Selbstreflexion immer vehementer, da der Anteil unbewusster Energien größer wird.

Um diesen Prozess nachzuvollziehen, kann man sich Jesu` Schicksal vor Augen führen. Das Unwissen und die Gottesferne seiner Zeitgenossen war noch sehr ausgeprägt. Durch sein Licht traten die dunklen Felder nur noch deutlicher in Erscheinung und diese überwältigende Angst vor der eigenen Macht, der eigenen Größe und Liebesfähigkeit, an die Jesus bei jedem Menschen appelliert hat, hat sich gegen denjenigen gekehrt, der die Schatten durch sein enormes Licht geworfen hat. Im Phänomen der Projektion warfen die Menschen vor 2000 Jahren ihre unbewussten Schatten auf Jesus, was sie dazu veranlasste, ihn zu verurteilen. Im Grunde haben sie nur sich selbst verurteilt. Statt sich mutig den eigenen inneren Blockaden zuzuwenden, vernichtet man lieber einen Stellvertreter, man schickt einen Sündenbock in die Wüste, man kreuzigt den „König der Juden“, der aufgrund seines missverstandenen Machtanspruches den Mächtigen und den Glaubenssystemen seiner Zeit zu gefährlich wurde.

Heute mordet man subtiler, feiner, man vernichtet den Störenfried sozial und psychisch. Mit öffentlich zelebrierter Lust bzw. mit zunehmender Verzweiflung werden regierungskritische Menschen ausgegrenzt und diffamiert.

Befreiungsweg aus der Dunkelheit und wie uns Harry Potter dabei helfen kann

Wie kommen wir aus dieser verfahrenen Lage wieder raus? Wie können wir uns aus missbräuchlichen Beziehungen zu energieraubenden Politikern, Berichterstattungen und unerkannten Einflüssen befreien? Der Mensch muss zu seinem eigenen Lichtbringer werden, der die eigenen Schatten erhellt. Doch bevor man zum Lichtbringer werden kann, muss man durch seine eigene Dunkelheit gegangen sein. In diesem kollektiven Prozess befinden wir uns gerade. Erst, wenn den Menschen nichts mehr von der eigenen oder fremden Dunkelheit abschreckt, dann hat sie die Macht über ihn verloren. Um das Licht sein zu können, muss man die Dunkelheit annehmen. 

Wie im dritten Band der Jugendbuchserie „Harry Potter“ machen wir die Erfahrung, dass zur Errettung aus einer hoffnungslosen Situation kein großer Zauberer ex nihilo erscheint. Allein wir selbst können unseren eigenen Patronus-Zauber heraufbeschwören, um uns zu schützen. Die Befreiung gelingt, wenn wir beginnen, unseren höheren Bewusstseinsschichten zu vertrauen. In einer Situation größter Not, der Lebensgefahr, bleibt Harry und auch uns nichts anderes übrig, als uns über den Zweifel hinwegzusetzen, unseren eigenen Fähigkeiten bedingungslos zu vertrauen. Harry erwartet, dass ein anderer „großer“ Zauberer zu Hilfe eilt. Als er merkt, dass seine eigene Rettung ausschließlich von ihm abhängt, ist es ihm plötzlich möglich, ungekannte magische Fähigkeiten in sich zu aktivieren. Genau wie der ätherisch wirkende Patronus-Zauber, der eine leuchtende Tiergestalt in der 3-D-Welt annimmt, ist der Mensch in der Lage, Energiefelder zu konzentrieren und auszurichten, die mit seiner Absicht harmonieren. Durch den entsprechenden Willensakt stellt sich der Mensch praktisch als Kanal für die höheren Wirklichkeitsebenen zur Verfügung, die sich durch ihn und seine individuelle Persönlichkeit artikulieren. Dies beweist, dass der Mensch Anteil an unsichtbaren Kräften hat und dass er über die Macht verfügt, sie zu manifestieren, sie im Körper erfahrbar zu machen. So genannte Schutzengelbegegnungen, Erfahrungen von ungeahntem physischen oder psychischen Kraftzuwachs und Erfahrungen, dass Stoßgebete tatsächlich zur Abwendung des Bedrängnisses führen, verweisen auf die Existenz höherer Welten und auf die Anbindung des Menschen an sie.

Übrigens sei noch bemerkt, dass auch in der Welt von Harry Potter die Wiederkehr des bösen Gegenspielers Voldemort geleugnet wird. So sehen wir in unserer Welt, wie die Kollateralschäden der Corona-Politik ebenfalls zumindest verharmlost, die Agenda der Neuen Weltordnung jedoch konsequent geleugnet wird. 

Wenn man erkennt, dass das Ego einen immer nur in Unfrieden und Unfreiheit hält und auf Irrwege und in Sackgassen führt, wird man frei. Im Denken und Fühlen und auch in seinen gereinigten Zellen schafft der Mensch Freiraum für eine höhere Energie, für den Willen Gottes. Der Angst mit Liebe im Herzen, die dem göttlichen Willen entspricht, begegnen zu können, ist ein Kennzeichen eines wahrhaft freien Menschen. Liebe ist die Antwort auf das tief empfundene Gefühl der Getrenntheit. Der Mensch beendet mit der Fackel der Wahrheit und Liebe in der Hand sein Opferdasein, er bringt allen verletzten Bereichen seines Geistes und gespeicherten schmerzhaften Erinnerungen liebevolle Annahme entgegen und holt sich auf diesem langen Wege die Macht über sich selbst zurück.

6 Kommentare

  1. Interessant, besonders im Hinblick darauf, dass ich auch über einer Schrift sitze, in welcher ich den in diesem Artikel angesprochenen Dualismus aus einem völlig anderen, ich bin fast geneigt zu sagen, naturwissenschaftlichen Blickwinkel aufgreife. Wo die Autorin die phantastische Literatur zu Hilfe nimmt, um ihre Thesen zu unterbreiten, versuche ich „Real“- und Wissenschafts-Literatur zu demselben Zwecke zu benutzen. Bei der ersten Lesung fühle ich mich ein wenig überfordert, schon deswegen, weil ich von der zitierten Literatur nur „Momo“ gelesen habe. Auch bin ich nicht sehr in Bereichen wie Philosophie, Psychologie und Theologie bewandert, von Literaturkritik ganz zu schweigen. Ich werde mir den Text nochmals vornehmen. Vielen Dank an Sabine.

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  2. Mein Problem ist folgendes,der oben genannte Artikel geht in seiner Beschreibung der Cyborgs als Mischwesen aus Organischer Materie und Computertechnik weitgehend mit dem Buch von Raymond Lovelock „Novozän“ konform. In etwa ist es vielleicht das was manche Klaus Schwab und seinem Forum unterstellen bzw.was dessen Webseiten kommunizieren.
    Die zweite mir bekannte Strömung die möglicherweise etwas mehr Substanz aufzuweisen hat beschreibt der an der Universität Stanford ansässige Nobelpreisträger Robert B. Laughlin schleichend in seinem Gesamtwerk unter anderem „Der letzte macht das Licht aus“ laienhaft zusammengefasst folgendermaßen:
    Die Problematik der Menschlichen Existenz ist das Kohlenstoffmolekül,es ist mit Abstand der wichtigste Bausteine des Menschen. Zwar besteht der menschliche Körper zu etwa 60 Prozent aus Wasser, aber beim eigentlichen organischen Material, bei den Zellen, den Proteinen, der DNA spielen Kohlenstoffverbindungen die Hauptrolle. Sie bilden das Gerüst, das alles zusammenhält. Würde es nun gelingen diese Verbindungen durch Siliziumatome zu ersetzen könnte ein Leben auf ca.1000 Jahre verlängert werden. Offensichtlich werden in den Labors in Stanford Versuche dahingehend durchgeführt von denen obengenannter Autor gar nicht wissen will wie weit sie gehen.
    Drittens gibt es natürlich die jetzt aus den Medien verbannte Klontechnik des Menschen die nirgends mehr erwähnt wird aber nach Angaben mehreren Buchautoren von Professoren des Nachts fleißig in den Unilaboren ausgeübt wird.
    Zusammenfassend gibt es also drei Linien die der Ersetzung des Menschen zuarbeiten, einmal den tumben Technikcyborg und auf der anderen Seite den organischen Siliziummenschen sowie den Klon,offensichtlich hat jeder dieser Projekte Förderer. Vielleicht können sich Schreiber von Artikeln in Zukunft mit der ganzen Bandbreite der Projekte auseinandersetzen um das uns allen klar wird wie weit die Zeit für den natürlichen Menschen schon fortgeschritten ist und das wenn wir jetzt nicht handeln verloren sein werden.

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  3. Vielen Dank liebe Sabine für den wundervollen Text. Erlaube mir etwas beizutragen, bitte nicht als Kritik verstehen. Das Gegenteil von Angst ist Mut – in Verbindung mit der Liebe wird daraus Großmut analog Braveheart. Nur wie kommt man dorthin? Der Film Alphabet und Comenius sowie die orthodoxe Apotheose geben eine Anleitung:

    https://www.alphabet-film.com/
    https://comenius-garten.de/publikationen/
    https://de1lib.org/book/870887/a4ca9f
    https://www.deutschland-betet-rosenkranz.de/
    Gerald Hüther ist hier auch sehr aktiv.
    https://www.gerald-huether.de/
    Herzlich Erkus

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